Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz:Wenn der Chef böse wird

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Professionelle Spaßmacher am Arbeitsplatz, Rechenzentren, die in Zukunft Schwimmbäder heizen, und Barbie-Artikel aus Reststoffen - skurrile Wirtschaftsnews im Klick-Blick.

Renate Heilmeier

Professionelle Spaßmacher

Auch am eigenen Humor kann man arbeiten. Dazu gibt es Business-Literatur. (Foto: Screenshot: sueddeutsche.de)

The Economist berichtet in der aktuellen Ausgabe über ein neues Buch zum Thema Spaß am Arbeitsplatz: The Levity Effect - der Leichtfertigkeitseffekt. Die Autoren Adrian Gostick und Scott Christopher haben sich eine Liste mit 142 Möglichkeiten, Spaß bei der Arbeit zu haben, ausgedacht. "Levity pays - Gelächter lohnt sich" lautet eine einfache Kernthese darin. Zum Leichtfertigkeits- oder Gelächter-Chef könne sich mit dieser Fortbildungsmaßnahme jeder Manager selber befördern, indem er für den nötigen Humor in faden Bürostuben sorge.

Lachen ist nicht nur gesund, sondern wirke sich auch positiv auf die Mitarbeiterbindung und das Entstehen von Kreativität aus.

Schluss mit lustig

Bei einer Umfrage hielten es 90 Prozent derjenigen, die ihren Chef als überdurchschnittlich humorvoll einstuften, für wahrscheinlich, dass sie auch im kommenden Jahr noch in derselben Firma arbeiten. Bei den restlichen Befragten waren es nur 77,5 Prozent.

Zu den Top Ten der Fun-Unternehmen gehören auch Google und Starbucks. Intuit, ein amerikanischer Software-Hersteller, könne gar mit einem eigenen Spaß-Komitee aufwarten, das Quizspiele oder gemeinsame Frühstücke organisiere. Schluss mit lustig sei aber bei gespielter Freundlichkeit oder bösem Sarkasmus.

Die vielleicht überzeugendste Methode, um solche Spaß-Ausrutscher zu vermeiden, hat der ehemalige Chef der Southwest Airlines, Herb Kelleher, vorgelebt: Er stellte nur Mitarbeiter ein, die er nicht nur wegen ihrer Qualifikationen schätzte, sondern die auch den nötigen Sinn für Humor mitbrachten. Und so kam es dann bei Flügen der Southwest zu fast legendären Durchsagen an Bord: "Wir entschuldigen uns für die Verspätung, aber leider ist unser Gepäckzertrümmerer defekt und wir müssen die Gepäckstücke nun manuell beschädigen."

Barbies Resterampe

Recycling Teil zwei: Die Barbie Collection aus Restchen. (Foto: Screenshot: sueddeutsche.de)

Pünktlich zum Earth Day am 22. April lanciert Mattel eine Limited Edition mit Barbie-Accessoires. "BCause" ist eine Serie von Barbie-Artikeln mit Taschen, Tagebüchern, Kissen, Schminktäschchen und anderen Kleinigkeiten, die aus Reststoffen hergestellt wurden, die man sonst entsorgt hätte.

Denn Konsumieren ist auch am Umwelttag der einfachste Weg, sein grünes Gewissen zu beruhigen. "Warum sollte man mit seiner Tochter so etwas Langweiliges machen wie Bäume pflanzen oder Komposthaufen anlegen", fragt der adblog von MSNBC ironisch. Schließlich könnte man auch Einkaufen gehen.

Rechenzentrum beliefert Schwimmbad

In Zukunft wird IBM nicht nur Rechenzentren, sondern vielleicht auch Schwimmbäder beliefern. Mit der Abwärme ihrer Computer wird die Firma GIB-Services bald ein öffentliches Schwimmbad mit beheizen.

Wie The Engineer Online meldet, könne man mit der Menge an Wärmeenergie, die allein im Rechenzentrum von GIB-Services im Schweizer Uitikon anfalle, im Vergleich auch 80 Häuser mit Heizung und Warmwasser versorgen. Theoretisch könne man 90 Prozent der Energie, die in Rechenzentren unfreiwillig produziert werde, als Wärmeenergie recyceln, meint Steve Sams von IBM.

Im frisch gebauten Rechenzentrum in der Schweiz wird man zumindest einen Teil davon in den öffentlichen Pool einspeisen und damit umweltfreundlich für die richtige Badetemperatur sorgen.

Teens lieben Second-Hand

Das Konsumverhalten von Teenagern galt lange Zeit als "recession-proof", doch nun machen sich Preissteigerungen und die gleichzeitige Flaute im Geldbeutel auch bei den kauffreudigen Teens bemerkbar. Zwar gingen sie weiterhin einkaufen, doch, wie msnbc.com berichtet, immer häufiger auch in Second-Hand-Shops. Ladenketten mit Gebrauchtwaren vermeldeten dieses Jahr einen Anstieg von jungen Käufern, die für den Bruchteil des Neupreises Markenklamotten aus zweiter Hand kauften. Für Teenager werde es immer schwieriger, mit Nebenjobs Geld zu verdienen. Gleichzeitig stiegen die Preise für Lieblingsprodukte wie Pizza.

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