Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz:Jawort in Big Apple

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Prinzip Hoffnung: Warum in den USA die Lotterien plötzlich riesige Umsätze machen und mit welchen Maßnahmen New York zum neuen Hochzeitsmekka werden will - im Klick-Blick.

Wie angelt man sich eine Krankenschwester?

Champagner, große Autos und Verwöhnwochenenden im Hotel: Pflegepersonal ist begehrt. (Foto: Foto: istock)

Steigende Arbeitslosigkeit - im Pflegebereich stellt sich diese Frage nicht. In den USA werden derzeit händeringend Krankenschwestern gesucht. Um neue Mitarbeiter für den Pflegebereich zu rekrutieren, hat man sich nun etwas ganz Besonderes ausgedacht.

Einem Bericht von msnbc.com zufolge versucht Residential Home Health, ein Pflegedienst für Senioren, neues Personal zu rekrutieren, indem schon die Bewerbung von qualifizierten Kräften entsprechend belohnt wird.

Die Organisation veranstaltete ein großes Recruitung-Event mit Champagner-Geschenken und Gewinnspielen, bei dem die Bewerber ein Leasing-Auto, Kurzaufenthalte in Hotels oder ein Essen im Restaurant gewinnen konnten.

Auch andere Firmen im Gesundheitswesen suchen nach Anreizen, um Krankenschwestern und Pfleger zu einer Bewerbung zu motivieren: Benzingutscheine à 50 Dollar für jedes Bewerbungsgespräch hält das Unternehmen Wheaton Franciscan Healthcare bereit.

Immer wieder macht den Amerikanern der Mangel an geeignetem Pflegepersonal zu schaffen. Derzeit ist die Lage jedoch besonders kritisch: Immer mehr Krankenschwestern und Pflegekräfte gehen in Rente oder wechseln den Job - und zu wenig Nachwuchs beendet die Ausbildung.

Auf der nächsten Seite: Warum die Wirtschaftskrise den staatlichen Lotterien hilft.

Glück in der Krise

In Krisenzeiten stecken US-Bürger Millardensummen in die Lotterien. (Foto: Foto: istock)

Prinzip Hoffnung: Während die Finanz- und Wirtschaftskrise weltweit eskaliert, ist in vielen US-Staaten der Verkauf von Lotterielosen nach oben geschnellt. San Francisco Gate meldet für mehrere Bundesstaaten Rekordergebnisse: Die Lotterie von Massachusetts verkaufte im vergangenen Geschäftsjahr Lose im Wert von 4,7 Milliarden Dollar (3,5 Milliarden Euro).

Obwohl auch in Krisenzeiten die Gewinnchancen niedrig bleiben, steigt bei Amerikas Bürgern die Bereitschaft, einige Dollar zu investieren, um vielleicht an den ganz großen Gewinn zu kommen.

Gleichzeitig wird auch die Werbung für Gewinnspiele immer aggressiver. Seit New York im Jahr 2004 blinkende Video-Terminals zum Lottoglück aufgestellt hat, seien die Einnahmen um 13 Prozent oder 650 Millionen gestiegen. San Francisco Gate zitiert einen Lottospieler, der jede Woche 100 Dollar fürs Lotto ausgibt: "Irgendjemand muss ja schließlich gewinnen und ich hoffe, dass ich das eines Tages bin. Jeder hat seine Träume."

Auf der nächsten Seite: Wie New York zu einem Hochzeitsmekka aufsteigen will.

Hochzeitsmekka New York

Ein Jawort in Big Apple: Die Stadtverwaltung von New York nimmt heiratswillige Besucher ins Visier. Viel Geld hat die Metropole investiert, um zu einem Mekka für Hochzeitstouristen zu werden. Die Renovierung der Räumlichkeiten in der City Hall, in denen die Vermählungen stattfinden, hat laut wcbtv.com insgesamt zwölf Millionen Dollar (fast neun Millionen Euro) gekostet.

In den nächsten Jahren soll sich die Investition auszahlen. Die stellvertretende Bürgermeisterin Patti Harris gab anlässlich der Einweihung gleich große Ziele an: "Wir möchten die Nummer eins unter den Hochzeitszielen dieser Welt werden."

Bislang hat diese Position Las Vegas inne - mit 95.000 Vermählungen im Jahr 2008. Doch auch für New York sind die flitternden Hochzeitspaare ein Wirtschaftsfaktor. Immerhin 70.000 Paare gaben sich im vergangenen Jahr im damals noch unrenovierten Hochzeitsbüro das Jawort. Und vorerst bleiben auch die Preise für die Eheschließung moderat. Für die Zeremonie im frisch gestalteten Trausaal gehen 25 Dollar an die Stadtkasse.

Auf der nächsten Seite: Kaffeetrinken auf Kosten der Steuerzahler.

Cappuccino Grande

Kaffeetrinken auf Kosten der Steuerzahler: In den USA wundern sich Beobachter über eine ziemlich unverständliche Investition des Schulbezirks Chicago. Einem Bericht von Chicago Tribune zufolge wurden dort 30 Cappuccino-Maschinen für Schulen angeschafft - für 70.000 Dollar (52.000 Euro). Dies wurde bei der Überprüfung von Ausgaben entdeckt.

Bislang hat sich die Summe jedoch noch nicht ausgezahlt. Denn die Maschinen wurden nicht nur überteuert eingekauft. 22 Geräte sind selbst Monate nach ihrer Anschaffung noch nicht ein Mal benutzt worden. Auch die wenigen Cappuccino-Maschinen im Einsatz werden offenbar nicht dazu verwendet, wofür sie vorgesehen waren. Eigentlich waren die Geräte für ein Lehrprogramm mit Kochkursen an Schulen angeschafft worden.

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