Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz:Die Sache mit dem iPhone

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Warum so viele Exemplare von Apples iPhones nicht regulär registriert sind - und Polaroid nochmals ein Renner werden könnte.

Renate Heilmeier

Karriereplanung mit 50+

Ein 70-Jähriger in der Uni - hier zu sehen: Gottlieb Kaschube in einer Vorlesung. (Foto: Archivfoto: ddp)

Laut einer Studie in Großbritannien fühlen sich Menschen über 50 in den "besten Jahren". Kein Wunder, dass einige sich kurz vor der Rente beruflich noch einmal völlig neu orientieren. Sie starten eine zweite Karriere, um endlich ihren Traumjob zu finden. Das gilt selbst für jene, die bereits vorher beruflich erfolgreich waren.

Mit 50 Jahren streben Menschen freilich nach anderen Karrierezielen als mit 30. Denn stärker als in anderen Altersgruppen will die Generation 50+ ihre wertvolle Zeit nicht länger nur mit Geldverdienen verbringen, sondern etwas Sinnvolles tun. Leider gibt es auch bei der Karriereplanung im Alter eine gewisse Diskrepanz zwischen beruflichem Wunschtraum und Wirklichkeit. Manche beginnen kurz vor der Rente "something completely different". Gleichzeitig verlieren in Großbritannien pro Monat etwa 1000 Best Ager zwischen 50 und 60 Jahren ihren Job.

iPhones nach China

(Foto: N/A)

Nicht nur Verbrecher kehren an den Tatort zurück. Auch Handelswege mancher Produkte folgen einem ähnlichen Schema. Ein aktuelles Beispiel: das iPhone. Kreischende Mittdreißiger sah man beim Kauf ihres ersten iPhones, als es vergangenes Jahr in den USA und Europa auf den Markt kam. In China, dem Produktionsland des iPhone, sind zwar die Verhandlungen zwischen China Mobile und Apple zur offiziellen Markteinführung gescheitert, aber das iPhone kann auch dort genutzt werden - auf chinesische Art.

Gegen eine kleine Kommission können chinesische Reisegruppen auf dem Heimweg aus den USA oder Europa iPhones mit sich führen. So ist zu erklären, dass Apple die Verkäufe auf 3,7 Millionen Stück beziffert, tatsächlich aber nur 2,3 Millionen bei den Mobilfunkpartnern registriert sind. 1,4 Millionen iPhones tummeln sich demnach in fremden Netzen.

Händler in Schanghai übernehmen das Cracken und die Installation der chinesischen Software gegen einen kleinen Aufpreis. Und Chinesen mit Geld freuen sich, ein Original in der Hand zu halten, obwohl in China für 125 US-Dollar längst ein preiswerteres Imitat im Umlauf ist. Für das Original muss man 450 bis 600 Dollar auf den Tisch legen - dafür bekommt man aber ein Statussymbol. Chinesen verdienen im Jahr durchschnittlich nicht viel mehr als 1000 Dollar.

Die Hamsterkäufer

Fans der Sofortbildfotografie werden sich noch schnell die Kühlschränke auffüllen. Denn nun ist es amtlich: Polaroid wird demnächst seine Produktion von Filmmaterial für die gleichnamigen Kameras einstellen. Zwar will man den Einzelhandel noch bis 2009 beliefern, aber wenn die Hamsterkäufer schneller sind, könnten die bei Fotokünstlern und Amateuren geschätzten Filme schon vorher vergriffen sein.

Sogar ein Mumienforscher meldete sich zu Wort, der Polaroidfilme bei seinen Expeditionen in den Urwald nutzt. Dass Polaroid nun nach der Produktion der Kameras auch das Geschäft mit den Filmen aufgibt, bedeutet, dass ein Medium nun endgültig Kulturgeschichte wird. Inzwischen sind ohnehin die Masse der Fotos "Sofortbilder" - wenn auch nur auf dem Display. Die letzte Chance für alle, die weiterhin mit nur einem Gerät fertige Papierbilder produzieren wollen: ein Nostalgiker im Fotobusiness sichert sich die Lizenzrechte zur Herstellung des Filmmaterials. Die sind nämlich gerade im Angebot.

Dohertys SuperJam

Nicht Abitur oder Studienplatz - die erste Million ist heutzutage das Ziel von Teenagern. Forbes berichtet über fünf Jungunternehmer, die bereits als Teens mit außergewöhnlichen Geschäftsideen zu Millionären wurden. Minderjährige Besserverdiener gibt es auch außerhalb des Showgeschäfts. Fraser Doherty schaffte es mit Marmelade und Rezepten seiner Großmutter von Nachbarschaftsbasaren in die Regale angesehener Einzelhandelsketten. Dohertys SuperJam, die es beispielsweise in der Geschmacksrichtung Rhabarber-Ingwer gibt, dürfte inzwischen als Marke mehr als eine Million Dollar wert sein.

Andere millionenschwere Jungunternehmer machten ihr Geld im Internet. Ein Erfolgsgeheimnis: die Nähe zur Zielgruppe. Catherine Cook startete als 15-Jährige gemeinsam mit ihrem Bruder Dave, damals 17, ein digitales Highschool-Jahrbuch. Mit zwei Millionen Mitgliedern, Werbepartnern wie Disney und Investoren mit Risikokapital wurde MyYearbook.com inzwischen eine fixe Größe im Community-Networking amerikanischer Teenager. Eines haben die jungen Goldgräber gemeinsam: nicht lange fackeln, sondern die Idee einfach ausprobieren - selbst wenn man die Unterschrift der Eltern dafür braucht.

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