Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz:"Crash"-Kurs für Manager

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Wie ein Flugsimulator das Wir-Gefühl von Angestellten stärkt und warum sich die Kaffeehauskette Starbucks von ihrem Luxusjet trennt - der Klick-Blick klärt auf.

Renate Heilmeier

Chefs ohne Jet

Kauf abgesagt: Die Citigroup verzichtet auf ihren Luxusjet - auch Starbucks verkauft sein Firmenflugzeug. (Foto: Foto: AP)

Firmeneigene Flieger sind derzeit völlig aus der Mode. Die taumelnde Citigroup hat nach massiven Protesten darauf verzichtet, einen neuen Privatjet zu kaufen - und die Bank of America dünnt ihre große Firmenflotte aus.

Jetzt trennt sich auch der Kaffeekonzern Starbucks von einem nagelneuen Firmenjet - und reagiert damit wohl auf politischen und öffentlichen Druck, in der wirtschaftlich schwierigen Situation nicht mit Luxusausgaben Geld zu verschleudern. Auch andere Unternehmen verkaufen deshalb laut www.aero-news.net ihre firmeneigenen Flugzeuge, doch bei Starbucks dürfe dieser Schritt den Verantwortlichen besonders weh tun.

Das Flugzeug, Marke Gulfstream G550, war nach mehrjähriger Wartezeit erst im Dezember 2008 geliefert worden und hat das Unternehmen etwa 45 Millionen Dollar (35 Millionen Euro) gekostet. Die Innenausstattung des Jets ist aus edlem Walnussholz.

Nun könnte der Luxusjet zu einem Schnäppchenpreis den Besitzer wechseln - obwohl er nur wenige Flugstunden hinter sich hat.

Denn bei Starbucks geht es um mehr als das grüne Image: Mitarbeiter bangen um ihre Jobs, weil die Kaffeehauskette zahlreiche Filialen schließen wird.

Der Einsatz von Firmenjets war vor ähnlichem Hintergrund in die Kritik geraten, als die Vorstandschefs der drei großen Autobauer aus Detroit zu einem Treffen nach Washington gereist waren. Dort baten sie um Geld aus dem staatlichen Rettungsplan für ihre Konzerne - und reisten jeweils mit dem eigenen Privatjet wieder zurück zur Firmenzentrale.

Lesen Sie weiter: Crashkurs für Manager - wie ein simulierter Flugzeugabsturz in Führungskräften ungeahnte Kräfte freisetzt.

Flugtaugliche Teams

Flugsimulator für einen AirbusA 340-600: Der Adrenalinkick sorgt für ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl. (Foto: Foto: Reuters)

Für alle Firmen, die ohnehin keinen eigenen Jet besitzen, bietet sich eine ganz besonders teamstärkende Aktivität für die Mitarbeiter an.

Bei British Airways kann man für 130 Pfund (150 Euro) pro Passagier in den Crash Test Simulator steigen. Die Times online berichtet, dass nach dem simulierten Aufprall das zügige Aussteigen durch diverse Notausgänge geübt wird - und gerade dabei werden in Geschäftsleuten oft ungeahnte Kräfte freigesetzt.

Auf der Buchungsliste für den halbtägigen Trainings-Crashkurs der Airline stehen Banken, Beamte und der britische Fußballverband. Damit sollen die Mitarbeiter ihren Teamspirit stärken und beim Griff zu den Sauerstoffmasken oder im Wettlauf um die besten Plätze an der Notrutsche nicht immer zuerst an sich selbst denken. Doch auch der Adrenalinkick sorgt für ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl.

Und dann erfüllt der Kurs auch den Zweck, besser für den Ernstfall gerüstet zu sein. Seit der Notlandung eines Airbus A320 auf dem Hudson River sei die Zahl der Anmeldungen noch einmal stark gestiegen, heißt es bei British Airways.

Lesen Sie weiter: Butler inklusive - warum ein reicher Eigentümer seine Sommerinsel vermietet.

Eine Insel mit drei Villen

Wer im Katalog der großen Reiseveranstalter wieder mal nicht fündig wird, greift vielleicht bei diesem Angebot zu.

Der Eigentümer der Seychelleninsel Frégate Private Island vermietet sein privates Anwesen auf der Insel an Gäste, wie luxist.com berichtet. Die drei Häuser mit großem Gemeinschaftsbereich eignen sich für einen Erholungsaufenthalt von sechs Erwachsenen mit drei Kindern (Maximalbelegung). Ein Privatkoch und drei Butler sind im Preis inklusive. Die Übernachtungspauschale beträgt 10.000 Dollar (7800 Euro) - pro Nacht versteht sich.

Lesen Sie weiter: Datencheck für Schrottautos - wie in den USA Betrügern das Handwerk gelegt werden soll.

Aus dem Verkehr gezogen

16 Jahre nachdem der US-Kongress beschlossen hat, eine Datenbank für Autos einzurichten, die nach Unfällen, Überschwemmungen und anderen Zwischenfällen als Totalschaden gelten, ist dies nun endlich in die Tat umgesetzt worden.

Mit dem neuen System werden die Identifikationsnummern der Fahrzeuge gespeichert. Damit soll nach Darstellung von msnbc.com verhindert werden, dass Schrotthändler die Unfallwagen aufkaufen, dann jedoch diese Autos notdürftig repariert und an an ahnungslose Kunden weiterverkauft werden. Auch die 1,3 Millionen gestohlenen Fahrzeuge - sie allein kosten Versicherungen und Verbraucher acht Milliarden Dollar (6,2 Milliarden Euro) im Jahr - werden so erfasst.

Allerdings nehmen bisher nur 27 der 50 amerikanischen Bundesstaaten am Datencheck teil.

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