Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz:100-Millionen-Dollar-Pennies

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Nicht nur Juweliere haben Angst vor steigenden Metallpreisen - auch der Finanzminister der Vereinigten Staaten. Er würde die Pennies wegen des teuren Kupferanteils am liebsten abschaffen.

Renate Heilmeier

Lebenslang konsumieren können

Leibrenten: Lebenslang einkaufen und Geld ausgeben, statt schon mit 85 pleite sein. (Foto: Screenshot: sueddeutsche.de)

Wäre es nicht toll, sich vorzustellen, bis an sein Lebensende jeden Monat 650 Dollar auf sein Konto überwiesen zu bekommen, das man einfach ausgeben kann? Wenn man es so formuliert, schon.

Prinzipiell aber haben die meisten Menschen ein Misstrauen gegen Leibrenten. Das fand nun ein Team von Wirtschaftswissenschaftlern heraus.

Man kann nicht genau sagen, wie viel Geld man tatsächlich ausgezahlt bekommt, wenn es um einen monatlichen oder jährlichen Betrag geht, der bis ans Lebensende wie eine Rente bezahlt wird. Und eben nicht darüber hinaus.

Gleich hohe Beiträge

Die Beiträge, die man der Versicherung vorher bezahlt hat, sind aber gleich hoch, ob man nun ein biblisch hohes Alter erreicht oder früher stirbt.

Dass Wirtschaftsmodelle dem Modell einer festen Rentenzahlung einige Vorteile bescheinigen - schließlich steigt die Lebenserwartung - ändert nichts daran, dass andere Formen der Altersvorsorge vor allem in den Vereinigten Staaten viel beliebter sind.

Ein Team von Wissenschaftlern hat sich zur Aufgabe gemacht, herauszufinden, warum das so ist und dabei festgestellt: Vergleicht man eine einmalige Auszahlung, die in voller Höhe sofort verfügbar ist mit einer jährlichen Rente, dann kommt es stark auf die Formulierung an, was Menschen für die bessere Altersvorsorge halten.

Recht unattraktiv

Beschreibt man die so genannten "life annuities" als Investment-Form sind sie recht unattraktiv. Spricht man allerdings den Konsumenten in uns an, ändert sich auch die Sichtweise. 72 Prozent der Befragten hielten dann eine Leibrente für die bessere Alternative. Lebenslang einkaufen und Geld ausgeben können auch bis ins hohe Alter - statt schon mit 85 pleite sein - das erscheint den Meisten attraktiv zu sein.

Nur Gold und Diamanten

Firmen, die vom Luxus leben, machen sich Sorgen: Die Preise für so gut wie alle Edelmetalle sind in den letzten Monaten deutlich gestiegen. (Foto: Screenshot: sueddeutsche.de)

Die Rezession bekommen alle zu spüren. Und wen trifft es besonders hart, wenn das wirtschaftliche Wachstum stagniert? Genau, die Superreichen. Nicht, dass die Ausgaben im Luxussektor bereits zurückgehen würden. Das Wachstum fällt höchstens ein wenig mäßiger aus als erwartet.

Doch Firmen, die vom Luxus leben, machen sich dennoch Sorgen. Die Preise für so gut wie alle Edelmetalle sind in den letzten Monaten mit deutlich gestiegen - in gegenläufiger Bewegung zum Dollarkurs.

Doch den höheren Einkaufspreis kann man nicht zu 100 Prozent an die (reichen) Kunden weitergeben, die gerne Schmuck und Uhren kaufen.

Emmanuel Perrin, Amerika-Chef der Cartier-Tochterfirma Van Cleef & Arpels meint schlicht: Die gestiegenen Kosten für Gold, Diamanten und Platin bringen uns um. Ganz so schlimm kann es aber nicht sein. Die neu eröffnete Juwelier-Dependance von Van Cleef in Macao erwirtschaftete schon in der zweiten Woche den gewünschten Umsatz - für das gesamte erste Jahr.

100 Millionen-Dollar-Pennies

Nicht nur Juweliere haben Angst vor steigenden Metallpreisen, auch der Finanzminister der Vereinigten Staaten, Henry Paulson.

Es gab vergangenes Jahr bereits eine Gesetzesinitiative, um den staatlich vorgeschriebenen Kupferanteil in den Penny-Münzen zu verringern. Jedes Jahr müssen sieben bis acht Milliarden neue Penny-Münzen geprägt werden.

Könnte man die Zusammensetzung je nach Rohstoffpreis entsprechend variieren, könnte man im Jahr dem Steuerzahler bis zu 100 Millionen Dollar ersparen. Kosten, die allein für die jährliche Produktion von ein und zehn Cent-Münzen entstehen.

Aber eigentlich würde Paulsen als oberster Schatzmeister die Penny-Münzen am liebsten ganz abschaffen, meinte er in einem Interview. Das hält er zwar für "nicht machtbar" und verzichtet deshalb auf konkrete Pläne. Aber auch jetzt trägt er nach eigenen Aussagen kaum Kleingeld in der Tasche, sondern zahlt mit Kreditkarten.

Ein echtes Vorbild, könnte man meinen, aber das Bargeld, das er bei sich trägt - Ein-Dollar-Scheine - benutzt er überwiegend, um sie zu verteilen, wenn er nach einem Autogramm gefragt wird.

Traurig, aber wahr

Moment of Truth - Moment der Wahrheit heißt die Show, die der amerikanische Fernsehsender Fox im Februar startete. Die 500.000-Dollar-Gewinnsumme sind nicht der einzige Jackpot, den man dabei verspielen kann.

Es geht um Wahrheit und Lüge. Und darum, sehr persönliche Fragen zu beantworten. Wer von den Kandidaten vom Lügendetektor beim Flunkern erwischt wird, kann sich nicht nur den Hauptgewinn in der TV-Show abschminken, sondern setzt auch im realen Leben einiges aufs Spiel.

Fragen, welche die Kandidaten (wahrheitsgemäß) beantworten müssen, beziehen sich auf die unterschiedlichsten Lebensbereiche. Von außerehelichem Sex bis zum Verhalten am Arbeitsplatz. Schon jetzt machen sich einige Leute Gedanken, wie sich das Reality-TV auf die berufliche Zukunft der Kandidaten auswirken wird.

Egal, ob beim nächsten Bewerbungsgespräch oder im aktuellen Arbeitsumfeld - nach der Show weiß ganz Amerika, ob jemand gerne in den Schreibtischschubladen seiner Kollegen herumstöbert, spielsüchtig ist oder einfach nur notorisch die Unwahrheit sagt.

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