Klick-Blick:Gib mir den Gates, Baby!

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Wieso Werbetexter den Papst versehentlich zur Kartoffel machten, weshalb Frauen dieser Welt mehr nach Bill Gates verlagen als nach David Beckham und warum zwei Banker Millionen Dollar in Lottoscheine investierten.

Johannes Kuhn

Ganz faule Tricks vom Bio-Bauern

John Mackey war eigentlich ein ordentlicher Amerikaner: Vor 27 Jahren gründete er die US-Biolebensmittelkette Whole Foods, der er seitdem als Geschäftsführer vorsteht, wenn er nicht gerade auf seiner Farm in Texas Hühner züchtet.

Nun hat die US-Handelsaufsicht Federal Trade Commission (FTC) ihn bei einer sehr peinlichen Nebenbeschäftigung erwischt: Mit einer zweiten Online-Idendität hatte er versucht, seine Firma im Internet herauszuputzen. So schrieb er Foren unter dem Synonym "rahodeb", einer Variante des Namens seiner Frau Deborah, in acht Jahren mehr als 1300 Beiträge in diversen Onlineforen.

Darin stand zu lesen, welch gute Qualität die Ware seiner Firma habe, welch rosige Zukunftsaussichten dem Unternehmen blühten - das Management des Konkurrenten Wild Oats bezeichnete "rahodeb" hingegen als"inkompetent" und "visionslos".

Von sich selbst war Mackey im Online-Chat geradezu begeistert: Als andere Benutzer über dessen neue Frisur lästerten, flötete sein alter Ego:"Ich finde, er sieht süß damit aus".

So viel Zuneigung bringen andere nicht auf: Geldgeber wie die CtW Investment Group fordern lautstark seinen Rücktritt, wie das Wall Street Journal meldet. "Rahodeb" selbst schweigt seit Mitte 2006: Er hatte einem Foren-Benutzer versprochen, nie mehr einen Beitrag zu schreiben, sollte der Whole Foods-Aktienkurs nicht um 40 Prozent steigen. Wenigstens daran hat er sich gehalten.

Bill Gates: Begehrter als Beckham

In Wirtschaftskreisen zweifelt man gerne an der Potenz seiner Firma. Bei chinesischen Frauen allerdings ist der Software-Vordenker Bill Gates ein Popstar.

In einer Umfrage eines chinesischen Magazins wurden die Frauen zwischen 26 und 35 gefragt, welchen Prominenten sie sich als Spermaspender wünschen würden. Bill Gates erreichte bei der Umfrage den zweiten Platz, direkt hinter dem chinesischen Popstar Andy Lau.

Nicht nur, dass Gates damit Fußball-Schönling David Beckham (Rang 5) und Schauspiel-Beau Brad Pitt (Platz 10) hinter sich lässt; die größte Genugtuung dürfte sein, dass sein Erzfeind Steve Jobs (Apple) in der Liste überhaupt nicht auftaucht. Ob die Damen allerdings Gates zuliebe Windows Vista kaufen würden, wurde in der Umfrage nicht erforscht.

Die wollen nur spielen!

Geld zu unterschlagen - dieser Einfall ist schon manchem Bankangestellten gekommen. Eine besonders dumme Idee hatten nun zwei chinesische Banker.

Ren Xiaofeng und Ma Xiangjing stahlen einem AFP-Bericht zufolge Millionen von Yuan aus dem Safe der chinesischen Landwirtschaftsbank. Sie brannten mit dem Geld allerdings nicht durch, sondern kauften von einem Teil der Summe Millionen von Lotterielosen. Der Plan der beiden: Im Glücksspiel genug zurückgewinnen, um das gestohlene Geld wieder zu ersetzen - und den Rest für ein Leben im Luxus verwenden.

Das funktionierte zu Beginn sogar: Als Ren 25.000 Dollar entwendete, gewann er tatsächlich genug, um die gestohlene Summe auszugleichen. Doch das Glück machte die beiden gierig: Als der Betrug aufflog, hatten sie schon 6,7 Millionen Dollar eingesetzt und leider nur Nieten gezogen. Glücklicher Dritter dieser Wahnsinnstat: Die Lotteriegesellschaft.

Kletterhilfe für Betrunkene

Wer glaubt, der amerikanischen Gastronomiebranche gehe es gut, sollte vorsichtig sein: Amerikanische Wirte müssen sich mit aberwitzigen Klagen ihrer Gäste herumschlagen. Dies erlebt gerade ein Barbesitzer in Joliet, Illinois. So verlangt eine Mittzwanzigerin Schadenersatz in Höhe von 50.000 Dollar. Der Grund: Sie hatte versucht, betrunken auf der Bar zu tanzen. Leider hatte sie so viel Alkohol intus, dass sie schon beim Hinaufklettern abstürzte und sich am Knöchel verletzte.

Nun verklagt sie den Barbesitzer - allerdings nicht, weil dieser seine Gäste auf der Theke tanzen lässt. Die Begründung lautet, sie habe sich nur verletzt, weil der Wirt nicht dafür gesorgt hatte, für ihre Kletteraktion einen passenden Barhocker oder eine Leiter zur Verfügung zu stellen. Dem Geschäft zuliebe sei nun allen amerikanischen Barbesitzern angeraten, betrunkenen Gäste immer passende Leitern bereit zu stellen - ganz egal, wohin sie gerade klettern möchten.

Als der Papst zur Kartoffel wurde

Die richtige Übersetzung für einen Werbeslogan zu finden, ist gar nicht so einfach: Mal funktioniert ein Spruch nicht wegen der Doppelbedeutung von Worten, mal gibt es kulturelle Unterschiede zu beachten.

Wie man es absolut nicht machen sollte, ist auf der Internetseite Moronland zu lesen. In der Liste der schlimmsten Werbespruch-Übersetzungen finden sich allerhand prominente Firmen.

So machte der Getränkehersteller Pepsi aus dem englischen "Werde lebendig mit der Pepsi-Generation" im Chinesischen ein "Pepsi bringt Deine Vorfahren aus dem Grab zurück".

Aber auch kleine Firmen wie ein Kleiderhersteller, der einst vom Papst-Besuch in Miami profitieren wollte, zeichnen sich durch hahnebüchene Übertragungen aus. Dort wurde aus dem Spanischen "Ich habe den Papst gesehen" (el papa) durch die Verwechslung des Geschlechts ein "Ich habe die Kartoffel gesehen" (la papa).

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