KfW-Studie:Hoffnungsschimmer für den Mittelstand

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Der "Mittelstandsmonitor 2005" konstatiert positive Konjunktursignale für kleine und mittlere Unternehmen - und sieht vor allem die Binnennachfrage endlich im Aufwind.

Der bislang eher verhaltene Aufschwung im deutschen Mittelstand wird kräftiger.

Es gebe erste Signale dafür, dass die Schwäche der Binnennachfrage in diesem Jahr ansatzweise überwunden werden könne, wovon die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland verstärkt profitieren dürften, heißt es in dem "Mittelstandsmonitor 2005".

Die bundeseigene KfW Bankengruppe stellte die Studie gemeinsam mit den Forschungsinstituten IfM Bonn, RWI Essen und ZEW sowie dem Informationsdienstleister Creditreform am Donnerstag in Frankfurt am Main vor.

Lebhaftere Binnenkonjunktur

Die Geschäftslage kleiner und mittlerer Unternehmen konnte im vergangenen Jahr von der von Exporten getriebenen Konjunkturerholung deutlich schwächer als die Großunternehmen profitieren, die stärker in die Weltwirtschaft integriert sind, wie es in dem Bericht weiter hieß.

Am ehesten erreichte der konjunkturelle Rückenwind noch die vergleichsweise stark international engagierten Mittelständler aus dem Verarbeitenden Gewerbe und dem Großhandel, während die schwache Binnenkonjunktur für Einzelhandel, Bau und Dienstleister nur ein geringes Plus zuließ.

Für 2005 ist eine Fortsetzung der moderaten Erholung zu erwarten. Dabei dürfte sich der Rückstand der Mittelständler gegenüber den Großunternehmen infolge einer wieder etwas lebhafteren Binnenkonjunktur verringern.

BDI fordert klare Perspektiven

Mit steigenden Investitionen oder größeren Beschäftigungsimpulsen sei allerdings erst zu rechnen, wenn die Mittelständler von der "Tragfähigkeit der binnenwirtschaftlichen Aufschwungkräfte" überzeugt seien.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) forderte klare Perspektiven in der Steuer- und Innovationspolitik, damit der Mittelstand wieder uneingeschränkt seine Funktion als Wachstumsmotor und Arbeitsplatzbeschaffer übernehmen könne.

Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzenden Ludwig Stiegler erklärte, der Mittelstandsmonitor belege, dass der deutsche Mittelstand auf Erholungskurs sei.

Dabei sei arbeitsmarktpolitisch sehr erfreulich, dass mehr als die Hälfte aller Vollerwerbsgründungen aus der Arbeitslosigkeit heraus geschehen: 361.000 Personen ohne Job hätten sich 2004 mit Hilfe von Ich-AG-Förderung und Überbrückungsgeld selbstständig gemacht.

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