Kaufkraftvergleich:Euro ist nicht gleich Euro

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Was deutsche Urlauber im Ausland für ihr Geld bekommen.

Die Gemeinschaftswährung erspart deutschen Urlaubern im Euroland das Rechnen. Was ein Tourist in Frankreich, Italien oder Spanien aber wirklich für sein Geld bekommt, ist damit noch lange nicht gesagt.

Denn die Kaufkraft-Statistik zeigt: Euro ist doch nicht gleich Euro. In vielen anderen Ländern der Währungsunion erhalten Urlauber für einen Euro umgerechnet weniger Waren und Dienstleistungen als in Deutschland.

In so manchem beliebten Reiseland außerhalb der Eurozone kommen die Bundesbürger dagegen im Kaufkraft-Vergleich besser weg.

Polen besonders lohnend

Wen es nicht nach Übersee zieht, der bekommt im Nachbarland POLEN das meiste für sein Geld. Für alles, was dort einen Euro kostet, müsste der deutsche Urlauber in der Heimat im Schnitt 1,26 Euro hinblättern.

Konkurrenzfähig ist da nur noch SÜDAFRIKA, wo die Kaufkraft nach Berechnung des Statistischen Bundesamts ebenfalls 1,26 Euro beträgt.

Wer nicht bis zum Südzipfel Afrikas reisen will, kommt auch im Urlaubsland TUNESIEN mit einer Kaufkraft von 1,21 Euro auf seine Kosten.

Weniger heiß, aber mit Blick auf die Reisekasse ein fast ebenso lohnendes Ziel ist UNGARN: Die Kaufkraft liegt hier bei 1,20 Euro.

Schon deutlich weniger günstig ist TSCHECHIEN, wo ein "deutscher" Euro umgerechnet 1,12 Euro wert ist.

In der TÜRKEI liegt die Kaufkraft für deutsche Urlauber bei 1,08 Euro.

Aus finanzieller Sicht neutral sind die Reiseländer GRIECHENLAND und PORTUGAL: Dort beträgt die Kaufkraft genau 1,00 Euro, die Bundesbürger bekommen also für "ihren" Euro ebenso viel wie zu Hause.

In SPANIEN steht der "deutsche" Euro dagegen mit einer Kaufkraft von 97 Cent schon knapp auf der Verliererseite.

Noch mehr zum Teuro wird die Gemeinschaftswährung in ITALIEN und ÖSTERREICH, wo der Tourist aus Deutschland nur einen Gegenwert von 0,91 Cent erhält.

In Paris und London muss der Restaurant- oder Museumsbesucher ebenfalls deutlich mehr auf den Tisch blättern als in Berlin, denn die Kaufkraft liegt in FRANKREICH bei nur 86 Cent, in GROSSBRITANNIEN sind es 82 Cent.

Kraftlos in Skandinavien

Ganz finster sieht es im Norden Europas aus: Nur 72 Cent ist der Euro in DÄNEMARK wert. Und in NORWEGEN beträgt die Kaufkraft gerade mal 68 Cent.

Noch schlechter stehen sich die deutschen Touristen nur in JAPAN: Bei einer Kaufkraft von 62 Cent will jedes Souvenir aus Nippon gut überlegt sein.

Im Vergleich dazu ist der USA-Urlaub deutlich günstiger. Doch ganz so rosig, wie es die Dollar-Talfahrt der vergangenen Wochen suggerieren mag, sieht es leider auch nicht aus: Im Kaufkraft-Vergleich erhalten die Bundesbürger für einen Euro in New York, Miami und Los Angeles nur einen Gegenwert von 89 Cent.

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