Der Chefökonom des größten deutschen Kreditinstitutes erwartet von einer schwarz-roten Koalition weder große Reformen noch einen Aufschwung. Der Ökonom sagte dem Sender N24 am Donnerstag: "Wir stagnieren nun schon so viele Jahre vor uns hin. Das ist alles extrem traurig und für ein Land unserer Kraft und unseres Potenzials unerträglich."
Die Bundesbürger liebten die Freizeit, sie liebten es gemütlich, "wir lieben unsere Puppenstube - und wir lassen sie".
Die Wähler hätten entschieden, dass CDU und FDP keine Mehrheit haben. Einem relativ klaren Reformkurs, der von dieser Konstellation ausgegangen wäre, sei keine Zustimmung gegeben worden. "Dann kann man jetzt mit einer anderen politischen Konstellation solche Reformen, wie sie da angekündigt wurden, nicht erwarten", meinte Walter.
Unrealistisch in einer solchen Konstellation
Große Reformen im Arbeitsmarkt, in der Sozialversicherung oder bei der Steuer seien alles Schritte, die man seiner Ansicht nach zwar gebraucht hätte, die aber unrealistisch in einer solchen Konstellation seien.
"Viele Deutsche glauben immer noch, dass es eigentlich so schlecht nicht ist", vermutete der Wirtschaftsexperte weiter. Die Reformen, die ihnen angeboten würden und am Anfang Anstrengungen und Änderungen bedeuteten, seien eigentlich nicht gewollt von ihnen.
Mehrheitlicher Trugschluss
"Sie erkennen nicht, dass das für sie das Richtige ist. "Wir werden deshalb das bekommen, was eine Mehrheit in unserem Land offenkundig für das Vernünftigere hält."