Karstadt-Krise:"Wir sind durch, wir haben uns geeinigt"

Nach einem 29-stündigen Verhandlungsmarathon haben sich die Konzernleitung und die Gewerkschaft Verdi auf ein millionenschweres Sanierungspaket verständigt.

"Eine Einigung für KarstadtQuelle ist erreicht worden", sagte Konzernsprecher Jörg Howe.

Das Karstadt-Stammhaus in Essen. (Foto: Foto: dpa)

Details wollen der Vorstandsvorsitzende Christoph Achenbach und ver.di-Vorstandsmitglied Franziska Wiethold im Anschluss an die bereits begonnene Aufsichtsratssitzung von KarstadtQuelle präsentieren.

Achenbach und Wiethold hatten am Donnerstagmorgen versucht, in einem Vier-Augen-Gespräch die festgefahrenen Verhandlungen zur Rettung des KarstadtQuelle-Konzern vor einem Scheitern zu bewahren.

Marathonverhandlung

Arbeitgeber und Gewerkschaften versuchten seit Mittwochmorgen in einem Marathonverhandlung ein Rettungspaket für Europas größten Warenhaus- und Versandhandelskonzern zu schnüren.

Die Verhandlungen standen unter hohem Zeitdruck. Bis zur außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am Donnerstagnachmittag musste eine Einigung erzielt sein, so hatte die Konzernspitze ultimativ verlangt.

750 Millionen Euro einsparen

Bei einem Scheitern der Gespräche hätten dem Konzern "ernsthafte Schwierigkeiten" gedroht. Die Konzernspitze fordert in den Verhandlungen Einsparungen bei den Personalkosten in Höhe von rund 750 Millionen Euro.

Die Gewerkschaft wollte im Gegenzug Beschäftigungsgarantien für die 100.000 KarstadtQuelle-Mitarbeiter erhalten. Sie hatte bereits am Mittwochabend ein Verhandlungspaket vorgelegt, das nach ihren Angaben in den nächsten drei Jahren Einsparungen bei den Personalkosten in Höhe von 483 Millionen Euro ermöglicht und dies im Laufe der Nacht noch mehrfach nachgebessert.

Beschäftigungsgarantie

Doch wurde von Konzernseite das tatsächliche Einsparvolumen der Gewerkschaftsvorschläge deutlich geringer bewertet.

Umgekehrt hatte Verdi bemängelt, dass das Unternehmen trotz der Opfer der Belegschaft bisher nicht zu einer Beschäftigungsgarantie bereit sei, die diesen Namen verdiene.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: