Kampf um Aventis:Paris will Novartis wegekeln

Die französische Regierung will offenbar "mit allen Mitteln" eine Übernahme des deutsch-französischen Konzerns Aventis durch die Schweizer Novartis verhindern.

"Wir werden es nicht zulassen, dass die Schweizer etwas an sich ziehen, was wir über die Jahre hinweg aufgebaut haben", zitierte die Pariser Tageszeitung Le Figaro am Mittwoch Regierungskreise.

"Wir sehen das Novartis-Angebot als feindlich an und haben das der Konzernspitze auch mehrfach gesagt", heißt es in dem Bericht. Diese Botschaft sei dort aber offensichtlich bisher nicht angekommen.

Nicht ohne Einladung

Novartis hatte bereits am Dienstag klar gemacht, Aventis nicht gegen den Widerstand der Pariser Regierung kaufen zu wollen. "Die negative Haltung" Frankreichs habe die Kaufüberlegungen beeinflusst, teilte Aventis mit.

Der Konzern werde nur dann in Übernahmegespräche eintreten, wenn er dazu vom Aventis-Aufsichtsrat eingeladen werde und die französische Regierung eine neutrale Haltung einnehme.

Novartis war als Kaufbewerber ins Spiel gebracht worden, um Aventis vor der feindlichen Übernahme durch den kleineren französischen Pharmakonzern Sanofi-Synthélabo zu retten. Sanofi-Synthélabo hatte Ende Januar die Übernahme von Aventis gegen eigene Aktien und bar angeboten.

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