Gelenkschonende Kissen, extra dick gepolsterte Komfortsofas und Wasserbetten - die Wellness-Welle hat die Heimtierbranche erreicht. Bei der weltgrößten Fachmesse "Interzoo 2006" in Nürnberg zeigen bis zu diesem Sonntag (14. Mai) 1270 Unternehmen aus 50 Ländern neue Trends für das Haustier. Dabei dreht sich alles um Gesundheit und Fitness des tierischen Lieblings.
In jedem dritten Haushalt ein Haustier
"Tierliebe ist offensichtlich nicht konjunkturabhängig", bilanzierte der IVH-Vorsitzende Gerd Köhlmoos beim Auftakt der Interzoo. Immerhin lebt nach Verbandsangaben in jedem dritten deutschen Haushalt mindestens ein Vierbeiner oder ein gefiederter Freund; 23 Millionen sind es insgesamt - wobei Fische und im Terrarium gehaltene Tiere noch nicht mitgezählt sind.
Katzen führen mit 7,6 Millionen nach wie vor die Rangliste der beliebtesten Tiere an, auf dem zweiten Platz liegen Kleintiere wie Hamster und Meerschweinchen. Erst an dritter Stelle folgen Hunde, von denen sich 5,3 Millionen in Deutschland tummeln, und auf Rang vier die 3,9 Millionen Kanarienvögel, Wellensittiche und andere Ziervögel. Zusätzlich zählte der IVH bundesweit knapp zwei Millionen Aquarien, 1,3 Millionen Gartenteiche mit Zierfischen und 420.000 Terrarien.
Tierisch gute Geschäfte
Die Liebe des Menschen zum Heimtier lässt sich nicht nur anhand der Streicheleinheiten bemessen, sondern auch in Geldbeträgen. Nach den Briten und Franzosen geben die Deutschen weltweit am meisten für ihre Haustiere aus. 2005 wurde erstmals die Drei-Milliarden-Euro-Grenze überschritten, berichtete der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) zum Auftakt der Interzoo.
Vierbeinige, geflügelte oder schuppige Hausgenossen vertilgten 2005 Fertignahrung oder Spezialfuttermittel im Wert von 2,3 Milliarden Euro. Und für das Haustier scheint das Beste gerade gut genug zu sein: Premiumartikel aller Art gewinnen an Bedeutung. Dazu gehören Diätfutter für magenempfindliche Tiere, genauso wie Leichtkost für tierische Senioren oder gesunde Pausensnacks.
Die Branche ist wieder auf "Expansionskurs", sagte der Präsident des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe, Klaus Oechsner.