Insolventer Porzellanhersteller Rosenthal:Bayern greift ein

In den Rettungsbemühungen um den insolventen fränkischen Porzellanhersteller Rosenthal hat das bayerische Wirtschaftsministerium dem Traditionsunternehmen Hilfe zugesagt.

"Der Freistaat Bayern wird alle verfügbaren Maßnahmen ergreifen, damit es bei Rosenthal weiter geht", erklärte Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) am Montag. Rosenthal erwägt nach Angaben einer Sprecherin eine Bitte um einen staatlichen Überbrückungskredit.

"Der Freistaat Bayern wird alle verfügbaren Maßnahmen ergreifen, damit es bei Rosenthal weiter geht" (Foto: Foto: ddp)

Laut einem Zeitungsbericht hofft der größte deutsche Porzellanproduzent auf eine Kreditlinie in Höhe von etwa 30 Millionen Euro. Zeil erklärte, er stehe in laufendem Kontakt mit der Geschäftsführung, den Banken und dem vorläufigen Insolvenzverwalter.

Viele Unterstützungsvarianten

"Ich werde ihn weiterhin nach besten Kräften unterstützen, ein Finanzierungskonzept zu erstellen und einen neuen Investor für das Unternehmen zu finden, der mit frischem Eigenkapital Rosenthal übernimmt und die Standorte und Arbeitsplätze in Oberfranken nachhaltig sichert", sagte der Wirtschaftsminister.

Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums erklärte, es gebe grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten staatlicher Unterstützung, darunter etwa Bürgschaften.

Die Welt berichtete, mit einem möglichen Überbrückungskredit des Freistaates solle eine Anfangsliquidität sichergestellt werden, wenn ein neuer Investor einsteige. Nach Angaben des Insolvenzverwalters haben bis zu 20 Investoren Interesse an Rosenthal gezeigt.

Rosenthal beschäftigt weltweit 1.545 Mitarbeiter. Sie bekommen noch Insolvenzgeld bis Ende März. Das Traditionsunternehmen mit 130-jähriger Geschichte hatte am 9. Januar beim Amtsgericht Hof Gläubigerschutz beantragt. Die irische Konzernmutter Waterford Wedgwood, die 90,7 Prozent der Rosenthal-Papiere hält, war vier Tage zuvor in Insolvenz gegangen.

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