Image-Studie:Kleinfeld verliert stark an Ansehen

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Bei einer Umfrage unter 1000 Managern landet der Siemens-Chef auf dem letzten Platz. Ganz vorne liegt indes ein früherer BMW-Mann.

Die Affäre um schwarze Kassen und die BenQ-Pleite haben Kleinfeld geschadet: In einer Umfrage der Unternehmensberatung Marketing Corporation unter deutschen Führungskräften landete der in die Kritik geratene Manager mit einer Note von 3,9 auf dem letzten Platz.

Reitzle liegt vorn

Der Siemens-Chef "hat schwere kommunikative Fehler gemacht, die sich jetzt niederschlagen", erklärte Manfred Niedner, Chef von Marketing Corporation. Das beziehe sich allerdings weniger auf die Affäre um schwarze Kassen oder die BenQ-Pleite als auf Ereignisse wie Erhöhung der Vorstandsgehälter um durchschnittlich 30 Prozent.

Linde-Chef Wolfgang Reitzle belegte dagegen erstmals Platz eins mit einer Note von 1,8 knapp vor Porsche-Lenker Wendelin Wiedeking, der die Note 1,9 erzielte. "Wolfgang Reitzle gelang es, dem soliden aber vielleicht etwas langweiligen Ingenieurkonzern Linde frisches Leben einzuhauchen," erklärte Niedner.

Auf Platz drei kommt DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche mit einer Note von 2,3.

Zwei Newcomer erhielten ebenfalls gute Noten: BMW-Chef Norbert Reithofer (2,5) und der künftige VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn (2,6). Beiden eile ein guter Ruf voraus, und vor allem hätten beide Automanager an ihren bisherigen Stellen hervorragende Arbeit geleistet, meinte Niedner.

Mehdorn arbeitet sich vorne

Keine Vorschusslorbeeren erhielt dagegen René Obermann. Der neue Telekom-Chef erzielte den Angaben zufolge eine mäßige 3,4. Wenig Änderungen gab es demnach im Mittelfeld. Allianz-Chef Michael Diekmann erhielt die Note 3,0 (-0,2), Lufthansa-Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber 3,0 (-0,1) und TUI-Leiter Michael Frenzel eine 3,2 (-0,1).

Bahnchef Hartmut Mehdorn habe mit einer Verbesserung um 0,4 Punkte und einer aktuellen Note von 3,3 den Sprung ins hintere Mittelfeld geschafft, nachdem er über Jahre die rote Laterne abonniert zu haben schien.

"Die Hartnäckigkeit und Streitbarkeit von Herrn Mehdorn nötigt den befragten Führungskräften Respekt ab", sagte Niedner.

Die Unternehmensberatung befragt alle halbe Jahre 1.000 deutsche Führungskräfte nach ihrer Meinung über die wichtigsten Chefs der deutschen Wirtschaft. Dabei können Schulnoten von eins bis sechs vergeben werden.

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