Ifo-Index überraschend gestiegen:Ein Funke Hoffnung

Die deutschen Unternehmen schauen nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts wieder etwas optimistischer in die Zukunft - auch dank des zweiten Konjunkturpakets. Viele Experten sind erstaunt.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zum neuen Jahr überraschend aufgehellt. Der Geschäftsklimaindex sei von 82,7 Punkten im Vormonat auf 83,0 Punkte gestiegen, teilte das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung in München mit.

Überraschend hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft zum Jahresbeginn verbessert. (Foto: Foto: AP)

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 81,3 Punkte gerechnet. Dies wäre dann der achte Rückgang in Folge gewesen. Die 7000 befragten Unternehmen schätzten die Lage schlechter ein als im Dezember. Die Aussichten für die kommenden sechs Monate beurteilten die Befragten hingegen etwas günstiger als noch im Vormonat.

Keine konjunkturelle Wende

Tatsächlich könnten die Zahlen aus München mehr sein als nur ein Strohfeuer. Denn der Grund dafür, dass der monatelange Abwärtstrend gebrochen wurde, lag vor allem an den wieder etwas optimistischeren Erwartungen der befragten Unternehmen. Während sie ihre aktuelle Geschäftslage nochmals schlechter einschätzten, gaben sie sich für die kommenden Monate wieder zuversichtlicher. Der Index für die Geschäftserwartungen kletterte deutlich von 76,9 auf 79,4 Punkte.

Trotzdem warnte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn vor zu großem Optimismus. Aus der Stimmungsaufhellung könne keine konjunkturelle Wende abgelesen werden, sagte der Wirtschaftsforscher.

Den Ifo-Zahlen zufolge hat sich das Geschäftsklima vor allem im Einzelhandel verbessert. Auch im Großhandel und im Baugewerbe sei die Stimmung etwas besser als im Vormonat gewesen. In der Industrie sei die Stimmung indes nach wie vor schlecht. Im Exportgeschäft rechneten die Unternehmen mit einer anhaltenden Abwärtstendenz. Der Auslastungsgrad der Unternehmen liege deutlich unter dem Stand von vergangenem Herbst. Zudem sei ein weiterer Personalabbau geplant.

© sueddeutsche.de/dpa/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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