Der Erholungsprozess in der Wirtschaft gewinnt an Fahrt: Im November stieg der Geschäftsklima-Index für Westdeutschland deutlich um 1,4 Punkte auf jetzt 95,7 Punkte, wie das Münchner ifo-Institut am Dienstag mitteilte. Dies war der siebte Anstieg in Folge.
Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn wertete dies als Signal für "weitere Fortschritte im konjunkturellen Erholungsprozess". In Ostdeutschland stieg der Geschäftsklima-Index weniger stark von 104,7 Punkten im Oktober auf jetzt 105,2 Punkte.
Besser als erwartet
Der Geschäftsklima-Index stützt sich auf eine Umfrage bei 7000 Firmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe sowie dem Groß- und Einzelhandel. Der Anstieg für Westdeutschland lag über den Erwartungen von Analysten. So hatten Experten der Bank UBS einen Anstieg von lediglich 0,6 Punkten auf 94,8 Punkte erwartet.
Laut Sinn zeigt sich eine Festigung der konjunkturellen Auftriebstendenz, die die Furcht vor einer "Erwartungsblase" verdränge. "Der von den USA und Asien ausgehende Konjunkturaufschwung scheint nun auch Deutschland zu erfassen," erklärte Sinn.
In Westdeutschland lag vor allem die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage über den Erwartungen. Der entsprechende Teilindex stieg von 81,2 Punkte auf 83,2 Punkte. Ihre Zukunftsaussichten bewerteten die westdeutschen Unternehmen ebenfalls etwas besser als im Vormonat; der Teilindex stieg von 107,9 Punkte auf 108,7 Punkte aber nur leicht an.
Vor allem im Bauhauptgewerbe und im Verarbeitenden Gewerbe kam es laut ifo-Institut zu einer Besserung des Klimas, während im Einzelhandel ein spürbarerer Rückgang zu verzeichnen war. Dies könne an der Unsicherheit der Verbraucher über das Vorziehen der Steuerreform liegen.
Die ostdeutschen Unternehmer zeigten sich den Angaben zufolge für die Zukunft deutlich optimistischer, der Teilindex zu den Erwartungen stieg von 86,2 Punkten auf 88,2 Punkte. Dagegen bewerteten sie ihre derzeitige Lage schlechter als vor einem Monat, hier ging der Teilindex von 124,4 Punkte auf 123,2 Punkte zurück.
Nach Sektoren untergliedert stieg der Geschäftsklimaindex im Osten im Bauhauptgewerbe und im Einzelhandel, während es im verarbeitenden Gewerbe zu einem leichten Rückgang kam. Im Großhandel blieb der Indikator unverändert.