ifo-Geschäftsklimaindex:Nachlassender Optimismus

Die Geschäftslage im Mai ist so gut wie seit 1990 nicht mehr, doch die Erwartungen der Unternehmen für die Zukunft kühlen sich ab.

Der ifo-Geschäftsklimaindex verschlechterte sich insgesamt erstmals seit fünf Monaten und fiel von 105,9 auf 105,6 Punkte, wie das Forschungsinstitut in München mitteilte.

Ifo-Konjunkturexperte Gebhard Flaig bezeichnete den Rückgang jedoch als geringfügig. "An den insgesamt positiven Konjunkturaussichten hat sich damit nichts geändert", betonte Flaig.

"Robuste" Exportchancen

Die 7000 befragten Unternehmen bewerteten ihre derzeitige Lage sogar noch besser als im April. Der entsprechende Index stieg von 106,4 auf 107,3 Punkte.

Die Erwartungen der Firmen für die kommenden sechs Monaten verschlechterten sich dagegen: Der entsprechende Teilindex sank von 105,5 auf 104 Punkte. In Ostdeutschland war der Rückgang des Geschäftsklimaindex insgesamt "etwas ausgeprägter" als im Bundesdurchschnitt.

Ihre Exportchancen bewerteten die Firmen den Angaben zufolge weiterhin "robust" und stuften sie sogar noch etwas besser als im April ein.

Im Großhandel verbesserte sich der Geschäftsklimaindex, im Bauhauptgewerbe und im Einzelhandel blieb er nahezu stabil.

Arbeitsplätze fehlen weiterhin

Dabei bewerteten die Unternehmen auch in diesen drei Bereichen jeweils ihre aktuelle Lage positiver, während ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate etwas weniger zuversichtlich waren.

Die Bundesregierung wertete die jüngsten ifo-Zahlen dennoch als positiv: "Ein Abbrechen der aufwärts gerichteten Industriekonjunktur ist nicht zu erwarten", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. "Die Ergebnisse sprechen für unverändert positive Konjunkturaussichten".

Der ifo-Index gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die Konjunktur in Deutschland.

Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion, Rainer Brüderle, forderte die Bundesregierung auf, die Arbeitsmärkte flexibler zu machen. Nur dann könne auch das Beschäftigungsniveau wieder steigen.

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