Die Internationale Funkausstellung holt die Welt auf die Mattscheibe - und befreit die Fernsehbilder aus ihrer Oberflächlichkeit. Die Messe in Berlin feiert die dritte Dimension. Zwei Dimensionen reichen nicht mehr. Nachdem in den vergangenen Jahrzehnten diverse Vorstöße in die dritte gescheitert sind, feiert die Internationale Funkausstellung in Berlin (Ifa) nun den langersehnten Durchbruch der Dreidimensionalität. Egal, ob in einer Computerspiel-Welt, einem Blockbuster ...
... oder einer schnöden Produktpräsentation: Kaum ein Besucher scheint noch ohne 3D-Brille auf dem Berliner Messegelände unterwegs zu sein - und das sind viele. Auf der weltgrößten Verkaufsschau für Unterhaltungselektronik werden bis zum Mittwoch rund eine Viertelmillion Besucher erwartet.
Auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) ging bei seinem Eröffnungsrundgang unter die Brillenträger.
Irgendwie müssen die Bilder für die Brillen ja auch auf den heimischen Fernseher kommen. Camcorder mit neuen 3D-Objektiven machen's möglich - sogar für das Heimvideo von den ersten Schritten der Tochter.
Die Deutsche Telekom wil tiefer in das Geschäft mit Fersehinhalten aus dem Netz einsteigen und illustriert diese Absicht mit einem ausladenden Netz-Mobile. Doch nicht an jedem Messestand ist Platz für solch verspielte Dekorationen. Auf dem Gelände am Berliner Funkturm warten mehr als 1400 Aussteller darauf, die Besucher mit technischem Wunderwerk zu beglücken.
Die Bilder werden tiefer, die Bildschirme dagegen flacher - so wie dieser großformatige LED-Monitor. Was 3D und der internetfähige Fernseher für das Wohnzimmer ...
... sind die Tablet-Computer für unterwegs. Apples Konkurrenten sagen dem iPad (links) den Kampf an. Vorne mit dabei ist neben Toshibas Folio 100 auch der schlanke Galaxy-Tab-Computer von Samsung (rechts).
Bei der Präsentation des Galaxy Tabs schien es sich Samsung-Manager Thomas Richter nicht nehmen lassen zu wollen, sich auch einmal ein kleines bisschen wie Tech-Guru Steve Jobs zu fühlen. Mit dem Headset und den dunklen Farben liegt er auf jeden Fall schon ganz richtig.
Doch nicht alles dreht sich auf der Ifa um Bling-Bling-Elektronik: Auch die Weißware hat auf der Messe ihren Platz. Und ein Schuft, wer denkt, hierbei handle es sich um eine schnöde Waschmaschine: Dieses webfähige Modell sucht im Internet nach dem günstigsten Stromtarif und passt den Start des Waschvorgangs daran an.
Das ist nicht etwa eine elektronische Fuß-, beziehungsweise Armfessel. Die High-Tech-Errungenschaften machen vielmehr auch vor der körperlichen Ertüchtigung nicht Halt. Dieses Gerät bietet den elektronischen Ausgleich für all diejenigen, die auf ihre Wii-Konsole verzichten und den Sport im Freien bevorzugen. Das Kästchen ist Musikplayer, Schrittzähler und blecherner Personal Trainer in einem. Die 50. Internationale Funkausstellung in Berlin läuft noch bis MIttwoch, 8. September.