Hypo Real Estate:Dax-Konzern will nach Zukauf Namen ändern

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Die Immobilienbank Hypo Real Estate bietet für den Staatsfinanzierer Depfa 5,7 Milliarden Euro. Was bringt der Coup?

Große Übernahme im Bankensektor: Für etwa 5,7 Milliarden Euro will der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) die Pfandbriefbank Depfa Bank übernehmen.

Der Vorstand des DAX-Konzerns HRE einigte sich mit dem Direktorium der Depfa Bank auf einen Zusammenschluss der beiden Unternehmen, teilten die Unternehmen am Montag mit. Aus steuerlichen Gründen residiert die Depfa Bank in Irland.

Die HRE will angesichts der geplanten Übernahme ihren Namen ändern. Der Hauptversammlung werde eine Namensänderung des Konzerns vorgeschlagen, sagte Vorstandschef Georg Funke am Montag in München. "Es muss ein Name sein, der wirklich Sinn macht", sagte er.

Mit einer Bilanzsumme von etwa 385 Milliarden Euro und einer Marktkapitalisierung von über 10 Milliarden Euro würde den Angaben zufolge eine der größten Banken Deutschlands entstehen.

Die HRE will keine Arbeitsplätze streichen. Der Personalbestand beider Häuser solle nach der Transaktion zunächst stabil bleiben und langfristig entsprechend dem Wachstum steigen, sagte Vorstandschef Georg Funke.

Funke erklärte weiter: "Der strategische Fit der Transaktion ist bestechend." Die neue Gruppe würde in der Lage sein, die Steigerung der Erträge und Profitabilität noch einmal zu beschleunigen.

Die Depfa-Aktionäre sollen 6,80 Euro in bar und 0,189 neue Hypo-Real-Estate-Aktien pro Depfa-Anteilsschein erhalten. Dies bedeute einen Prämie von 17 Prozent auf den Schlusskurs vom 20. Juli.

Ende Oktober soll die Übernahme abgeschlossen sein

Die Vereinbarung bedarf noch der Genehmigung durch den irischen High Court und der Zustimmung der Depfa-Aktionäre. Die Transaktion soll bis Anfang Oktober abgeschlossen sein.

Die Hypo Real Estate erwartet im ersten Jahr nach der Übernahme einen Gewinnbeitrag von 40 Millionen Euro vor Steuern. Nach dem Jahr 2010 sollen die Umsatzsynergien jährlich 150 Millionen Euro betragen.

Sitz von Depfa solle Dublin bleiben, hieß es. Die Zahl der Mitarbeiter bleibe zunächst konstant und solle später im Zuge des erwarteten Wachstums steigen. Die Führungsgremien der Depfa stimmten der Transaktion einstimmig zu, hieß es.

Parallel zur Ankündigung der Übernahme gab die Depfa Bank bekannt, sie habe im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang um ein zehn Prozent verbucht. Der Nettogewinn schrumpfte auf 126 Millionen Euro nach 140 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Das Zinsergebnis gab um acht Prozent nach auf 101 Millionen Euro. Das Handelsergebnis sank um 80 Prozent auf acht Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss schrumpfte um ein Viertel auf 9 Millionen Euro.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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