Hilfsorganisation-Oxfam:Globalisierung verschlechtert Arbeitsrechte

Die restriktive Preispolitik großer Markenkonzerne und Handelsketten hat nach einer Studie weltweit zur Verschlechterung von Arbeitsbedingungen geführt.

Bei Untersuchungen in zwölf Ländern seien die Prüfer häufig auf eine Bezahlung unterhalb der Mindestgehälter, Beschäftigung ohne Arbeitsverträge oder Verletzung des Mutterschutzes gestoßen, teilte die Nichtregierungs-Organisation Oxfam am Montag in Berlin mit.

Damit würden besonders Frauen um ihren Anteil an den Früchten der Globalisierung gebracht. Die Ergebnisse der Studien basieren laut Oxfam auf mehr als 1000 Interviews mit Betroffenen in Bangladesh oder Chile, aber auch in Großbritannien oder den USA.

Kein Mutterschutz

Danach arbeiteten Obstpflückerinnen in Chile ohne festen Basislohn bis zu 18 Stunden am Tag. In Bangladeshs Textilindustrie erhält laut Studie die überwiegende Zahl der Arbeiterinnen weder Mutterschutz noch Lohn im Krankheitsfall.

Doch auch Tomatenpflückerinnen im US-Staat Florida leisteten monatlich bis zu 148 Überstunden ohne faire Vergütung. In Großbritannien habe der Verdienst von Heimarbeiterinnen 20 Prozent unter dem Mindestgehalt gelegen.

Harte Realität

Oxfam kritisiert die harte Realität für viele Arbeiter als gründliches Versagen des Modells der Globalisierung.

Während sich die rechtlichen Rahmenbedingungen der weltweit agierenden Konzerne entscheidend verbessert hätten, entwickle sich der Schutz der Arbeitsrechte in die entgegengesetzte Richtung. Betroffen seien vor allem Frauen.

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