Herbstprognose:Weniger Wachstum

Auch die Bundesregierung wird voraussichtlich ihre Konjunkturprognose für Deutschland nach unten korrigieren - statt einem Plus von 2,3 Prozent erwartet sie Insidern zufolge für 2018 nur noch einen Zuwachs von 1,8 Prozent.

Die Bundesregierung wird einem Insider zufolge ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr deutlich unten korrigieren - und damit der Einschätzung der führenden Wirtschaftsinstitute folgen. "Es geht in Richtung 1,7 oder 1,8 Prozent", sagte ein mit den Vorbereitungen der Herbstprojektion vertrauter Regierungsmitarbeiter am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Im Frühjahr war die Bundesregierung noch von 2,3 Prozent Zuwachs für 2018 ausgegangen. Für das kommende Jahr laufe es auf rund zwei Prozent hinaus, nachdem bislang 2,1 Prozent vorausgesagt worden waren, hieß es.

Beobachtern zufolge geht das bei der Prognose federführende Bundeswirtschaftsministerium von 1,8 in diesem und rund zwei Prozent Wachstum im nächsten Jahr aus. Grund sei vor allem das nachlassende Wachstum der Weltwirtschaft. Offiziell soll die Prognose kommenden Donnerstag von Wirtschaftsminister Peter Altmaier vorgestellt werden, der sich zuvor noch mit dem Bundesfinanzministerium absprechen muss.

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute hatten bereits Ende September in ihrem Herbstgutachten ihre Erwartungen auf 1,7 Prozent für das laufende und 1,9 Prozent für das kommende Jahr gestutzt. Es dient der Bundesregierung als Richtlinie. Altmaier hatte kürzlich gesagt, er rechne für 2018 mit rund zwei Prozent Wachstum, es könnten aber auch 0,1 Prozentpunkte mehr oder weniger werden.

Die Frühjahrs- und Herbstprojektionen bilden die Grundlage für die Schätzungen des Steueraufkommens. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen orientieren sich beim Aufstellen ihrer Haushalte an den projizierten Eckwerten.

© SZ vom 06.10.2018 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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