Henkel:Kosmetiksparte lahmt

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Henkel steigert Umsatz und Gewinn, Analysten hatten aber stärkere Zuwächse prognostiziert. Die Kosmetiksparte stagniert. Die Aktie fällt.

Der Konsumgüterkonzern Henkel hat auch dank seiner Zukäufe Gewinn und Umsatz im zweiten Quartal deutlich gesteigert. Damit steuern die Düsseldorfer weiter auf Rekordkurs. Analysten hatten für den Hersteller von Pritt und Persil indes noch stärkere Zuwächse prognostiziert. Zudem hinterließ ausgerechnet das Kosmetikgeschäft Flecken in der Bilanz des Konzerns. Denn dort stagnierte der Umsatz. Die Anleger trennten sich von Henkel-Aktien. Die Papiere brachen zeitweise um bis zu fünf Prozent ein, auf 113,40 Euro. Die Kosmetik-Sparte um Marken wie Schwarzkopf, Syoss und Fa blicke auf ein "uneinheitliches Quartal" zurück, räumte Henkel-Chef Hans Van Bylen ein. Preiskämpfe und Wettbewerbsdruck machten Henkel vor allem im Massengeschäft etwa mit Duschgels zu schaffen, in Europa lief es abseits des deutschen Heimatmarktes nicht rund. Van Bylen stellte aber Besserung in Aussicht und bekräftigte, dass die Kosmetik-Sparte im Gesamtjahr ihre Ziele beim Umsatz erreichen werde. Im Konzern kletterten die Erlöse getrieben durch Zukäufe im zweiten Quartal um 9,6 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro und erreichten damit einen neuen Höchstwert, bereinigt um Wechselkurseffekte und Übernahmen blieb ein Plus von 2,2 Prozent. Das Umsatzwachstum blieb damit auch durch das Ergebnis der Kosmetik-Sparte am unteren Ende der von Henkel angestrebten Spanne von zwei bis vier Prozent. Das bereinigte betriebliche Ergebnis (Ebit) legte um elf Prozent auf 909 Millionen Euro zu. Vor allem im Geschäft mit Klebstoffen und Waschmitteln verdiente Henkel mehr, die durch die US-Übernahme Sun Products gestärkte Waschmittelsparte steigerte das bereinigte operative Ergebnis um 22,2 Prozent.

Van Bylen erwartet weiter ein "volatiles und unsicheres Marktumfeld", bekräftigte aber die Jahresziele. Im laufenden Jahr will Henkel den Umsatz um zwei bis vier Prozent steigern, die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) soll von 16,9 Prozent auf "mehr als 17,0 Prozent" zulegen. Auch Konkurrenten hatten zuletzt die Gewinne gesteigert. Beim Nivea-Hersteller Beiersdorf hatte sich der Betriebsgewinn im ersten Halbjahr um fast zehn Prozent auf 561 Millionen Euro erhöht. Konkurrent L'Oréal hatte den Betriebsgewinn im ersten Halbjahr um 7,1 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar gesteigert.

© SZ vom 11.08.2017 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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