Hausgeräte:Miele erzielt Rekordumsatz

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Während viele Hersteller von Elektrogeräten unter erheblichem Druck stehen, brilliert Miele mit guten Zahlen. Die Gütersloher Traditionsfirma kam im abgelaufenen Geschäftsjahr auf den höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte.

Der traditionsreiche Hausgerätehersteller Miele hat im Geschäftsjahr 2005/06 einen Rekordumsatz verbucht. Die Erlöse hätten per 30. Juni im Vergleich zum Vorjahr um gut zwölf Prozent auf 2,54 Milliarden Euro zugelegt, teilte das Gütersloher Familienunternehmen am Montag mit.

Endmontage einer Waschmaschine bei Miele in Gütersloh. (Foto: Foto: AP)

"Das ist der bisher höchste Wert in der Unternehmensgeschichte", sagte der für Finanzen zuständige Geschäftsführer Horst Schübel.

Angaben zum Ergebnis machte das Familienunternehmen nicht. Trotz des geplanten Abbaus von 888 Stellen stieg die weltweite Beschäftigtenzahl seit dem Vorjahr um 200 auf mehr als 15.000. Der Abbau betrifft vor allem den deutschen Standort.

Stellenabbau "wird konsequent weitergeführt"

Im Vertrieb wurden weitere Mitarbeiter eingestellt, in anderen Unternehmenssegmenten sank die Beschäftigtenzahl hingegen. Der geplante Stellenabbau "wird konsequent weitergeführt", sagte Schübel.

Bis Ende 2007 solle die Restrukturierung "weitgehend sozialverträglich" abgewickelt sein. Geprüft werde, ob eine eigene Vertriebsgesellschaft in Südamerika sinnvoll sei. Es gebe konkrete Vorbereitungsmaßnahmen speziell in Brasilien, kündigte Schübel an.

Eigener Vertrieb in 37 Ländern

"Ich könnte mir vorstellen, dass wir in Brasilien in relativ kurzer Zeit mit einem Stützpunkt vertreten sein werden." Bislang hat Miele in 37 Ländern einen eigenen Vertrieb.

Auch ins laufende Geschäftsjahr 2006/07 sei Miele gut gestartet, sagte Schübel. Das Unternehmen rechne weiter mit einem dynamischen Wachstum. Details wollte er nicht nennen.

Ende April hatte er angekündigt, das Unternehmen wolle "die dritte Euro-Milliarde beim Umsatz" schneller erreichen als bislang erwartet. Starkes Wachstum verzeichnete der Traditionshersteller im vergangenen Geschäftsjahr im Ausland, wo die Umsätze um 14 Prozent auf 1,77 Milliarden Euro anstiegen.

Höchstes Wachstum in Russland

Am schnellsten wuchs Miele in Russland. Aber auch in Deutschland mit einem Umsatzanteil von 30 Prozent kletterten die Erlöse um 9,5 Prozent auf 751 Millionen Euro.

Erstmals verkaufte Miele 2005/06 mehr als zwei Millionen Staubsauger in einem Jahr. Auch die Geschirrspülmaschinen erreichten mit 550.000 verkauften Geräten einen Rekord. Außerdem setzte der Hersteller mehr als 800.000 Waschmaschinen und fast 350.000 Wäschetrockner ab.

Die Gruppe investierte 135 (Vorjahr: 122) Millionen Euro, davon mehr als 100 Millionen Euro in Deutschland.

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