Harte Töne bei Continental:Erneute Jobkürzungen geplant

Radikaler Sparkurs für den Gewinn: Wegen "erheblicher Schwierigkeiten" in der Automobil-Konjunktur schließt der neue Continental-Chef Neumann einen weiteren Stellenabbau und Werksschließungen nicht aus.

"Bei Continental stehen ständig alle Standorte auf dem Prüfstand", sagte der neue Continental-Vorstandschef, Karl-Thomas Neumann, der Bild-Zeitung. Job-Garantien könne es deshalb nicht geben. "Wir werden innerhalb der nächsten fünf Jahre 20 Prozent an Elektronik-Kapazität zu viel haben. Dafür suchen wir Lösungen mit den Werken", sagte Neumann. Zudem werde das Thema 40-Stunden-Woche wieder auf den Tisch kommen, betonte der Conti-Chef. Schließlich bekäme man in der Auto-Industrie nichts geschenkt.

Gib Gummi: Der neue Conti-Chef schließt einen weiteren Stellenabbau nicht aus. (Foto: Foto: dpa)

Die Maßnahmen des 47-jährigen sind zwar radikal, neu sind sie allerdings nicht - denn mit den erneuten Sparplänen bleibt der Conti-Chef seinem bisherigen Kurs treu. Bereits vor einem Monat kündigte Neumann einen massiven Stellenabbau an: Knapp jeder Vierte muss gehen.

Auf dem Wennemer-Kurs

Damit liegt der gebürtiger Niedersachse auf Linie mit seinem Vorgänger Manfred Wenner. Der völlig überraschend abgetretene Vorstandschef hatte stets betont, weiter zu sparen. Bereits im November 2007 hatte Conti nach erbittertem Kampf mit den Gewerkschaften die Produktion von Pkw-Reifen in Hannover-Stöcken eingestellt.

Die Sparmaßnahmen betreffen die gesamte europaweite Lkw-Reifenproduktion: Bis zum Frühjahr 2009 soll diese um 6,5 Prozent gekürzt werden.

Begründet wird der Jobabbau mit der derzeitigen Brachenflaute, unter der Conti schwer zu leiden habe. Ganz unbegründet sind die Sorgen nicht: In den ersten acht Monaten verzeichnete der Konzern im europäischen Lkw-Ersatzreifengeschäft ein Minus von fast zehn Prozent.

Nur die Produktionsstandorte im Osten Europas können aufatmen: Aufgrund der geringeren Produktionskosten soll die Belegschaft im slowakischem Puchov und im tschechischen Otrokovice stabil bleiben.

© sueddeutsche.de/dpa/ld/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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