Handys:Bei Anruf Allergie

Dass die Strahlung der mobilen Telefone sich negativ aufs Erbgut auswirken kann, wird bereits vermutet. Doch auch verchromte Handy-Bestandteile sind offenbar für Allergiker nicht ungefährlich.

Auf ständiges Handy-Geklingel in Restaurants, Konzertsälen und Straßenbahnen reagieren viele Menschen im übertragenen Sinn allergisch. Doch Handy-Allergien gibt es tatsächlich.

Auslöser ist Kaliumdichromat, das im verchromten Gehäuse von Mobiltelefonen enthalten sein kann. Der Ärzteverband Deutscher Allergien berichtet von einem Fall, bei dem der häufige Handy-Gebrauch zu einem juckenden Ausschlag mit Bläschen an der Wange führte.

Die Therapie habe im Handy-Verbot bestanden, und schon nach zehn Tagen seien die Hautveränderungen abgeheilt gewesen.

"Kaliumdichromat ist ein weit verbreiteter Allergieauslöser", betont Verbandspräsident Thomas Fuchs. Der Stoff komme häufig in technischen Produkten und auch in vielen Gegenständen des täglichen Bedarfs vor. Chromate werden dem Arzt zufolge etwa auch zum Gerben von Schuhleder verwendet.

"Bei einem Chromatallergiker reichen bereits geringe Mengen dieser Substanz, um ein allergisches Kontaktekzem auszulösen", sagt Fuchs. Bei Verdacht auf eine Allergie sollte umgehend ein allergologisch ausgebildeter Hautarzt aufgesucht werden.

Auch Handy-Strahlung verdächtig

Doch nicht nur die Bestandteile von Mobiltelefonen können eine Hautreaktion auslösen. Auch die Strahlung, die von angeschalteten Handys ausgeht, steht in Verdacht, an der Entstehung von Allergien beteiligt zu sein, wie der Ärzteverband unter Berufung auf eine japanische Studie berichtet.

Demnach können angeschaltete Handys bereits nach einer Stunde bestehende Neurodermitis-Symptome verschlimmern und eine allergische Reaktion des Immunsystems auslösen. Allerdings seien weitere Untersuchungen notwendig, um diese Studienergebnisse zu bestätigen.

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