Halbjahreszahlen:Kalte Dusche für die Telekom

Lesezeit: 1 min

Über der Deutschen Telekom brauen sich dunkle Wolken zusammen: Erst gab der Ex-Monopolist eine Gewinnwarnung aus, dann schob er miese Halbjahreszahlen nach. In allen inländischen Sparten läuft das Geschäft rückläufig.

Nur dank des Auslandsgeschäfts stieg der Konzernumsatz insgesamt in den ersten sechs Monaten um 3,2 Prozent auf knapp 30 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Bonn mitteilte. Der Konzernüberschuss lag mit 2,1 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.

Unangenehmer Termin: Konzernchef Kai-Uwe Ricke bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. (Foto: Foto: dpa)

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um 2,4 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro.

Bereits in der Nacht zu Donnerstag hatte die Telekom eine Gewinnwarnung herausgegeben.

Harter Wettbewerb

Aufgrund des harten Wettbewerbs werde für dieses Jahr mit einem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 19,2 bis 19,7 Milliarden Euro gerechnet, teilte die Gesellschaft am Mittwochabend in Bonn mit. Zuvor hatte die Telekom ein um eine Milliarde Euro höheres Ergebnis in Aussicht gestellt.

Beim Umsatz rechnet die Telekom nun mit 61,5 bis 62,1 Milliarden Euro - bislang war Europas größter Telekomkonzern von einem Umsatz von bis zu 62,7 Milliarden Euro ausgegangen. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen einen Umsatz von 59,6 Milliarden Euro und ein EBITDA von 20,7 Milliarden Euro ausgewiesen.

Auch für das kommende Jahr senkte die Telekom ihre Prognose: Die Gesellschaft erwartet nun statt eines um 1,5 Milliarden Euro höheren EBITDA-Gewinns ein gegenüber 2006 unverändertes Ergebnis. Der Umsatz soll moderat zulegen.

Preisdruck

Das Unternehmen begründete die Absenkung der Prognose mit dem harten Wettbewerbsumfeld vor allem in Deutschland. Über alle Geschäftsfelder zeichne sich ab, dass sich insbesondere der Preisdruck stärker als zuletzt erwartet entwickeln werde, hieß es.

Experten hatten bereits mit einer Absenkung der Prognose gerechnet, da die Entwicklung im ersten Halbjahr nach ihrer Einschätzung hinter den Erwartungen des Konzerns zurückgeblieben sei.

Die Telekom will den Angaben zufolge den Ergebnisrückgang durch Anpassungen bei den Investitionen kompensieren.

Dividende bislang nicht in Frage gestellt

Trotz der abgesenkten Erwartung hält der Konzern an seinen Dividenden-Plänen fest. Für das Geschäftsjahr 2006 beabsichtige der Vorstand, die Ausschüttung einer Dividende von mindestens dem Niveau des Vorjahres. Für 2005 erhielten die Telekom-Eigner 0,72 Euro pro Aktie.

© sueddeutsche.de/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: