Gruner & Jahr:Kapitale Pläne

Die Umzugspläne des Verlags Gruner+Jahr, die Einheiten der Division Wirtschaftspresse unter dem zuständigen Vorstand Twardy in Hamburg zu konzentrieren, sind passé.

Hans-Jürgen Jakobs

Achim Twardy hatte am Mittwoch einen harten Tag. Er war in Köln bei Capital sowie Impulse und dann in München bei Börse Online - um den Mitarbeitern zu sagen, dass die Redaktionen ihren Standort behalten.

Umzugspläne des Verlags Gruner+Jahr (G+J), die Einheiten der Division Wirtschaftspresse unter dem zuständigen Vorstand Twardy in Hamburg zu konzentrieren, sind passé.

Der 43-Jährige lacht, wenn man erklärt, die Aktion laufe wohl nach dem Motto: Es ändert sich nichts, aber alles muss anders werden. Dann führt er aus, dass die einzelnen Redaktionen auch so gut kooperieren könnten und nennt eine Mittelstandsaktion von Impulse und der Zeitung Financial Times Deutschland, die G+J und Pearson gehört.

Spareffekte und Nachteile

Ein Ortswechsel hätte zwar Spareffekte gehabt, jedoch überwogen die Nachteile für Mitarbeiter und Motivation. So wäre bei Capital wohl eine "Pendelredaktion" entstanden, vermutet Twardy: Redakteure, die zwischen Hamburg und dem Wohnort Köln hin und her gereist wären.

Das aber hätte seine Pläne gestört, den neuen späteren Redaktionsschluss zu nutzen, um alle 14 Tage donnerstags die Wirtschaftswoche mit Aktuellem abzufangen.

Stellen weg

Zudem fallen bei Capital sieben Stellen weg; Vize-Chefredakteur Nikolai Kreitl, als harter Konservativer aufgefallen, könnte den Job des liberalen Politik-Chefs Ulrich von Lampe übernehmen.

Das Modell zentraler Redaktionspools - etwa eine Börsenabteilung für alle Objekte - lehnt Twardy ab: "Davon habe ich nie etwas gehalten." Er setzt vielmehr im Kampf gegen Verlust auf Kooperationen mit ausländischen G+J-Titeln wie Capital France oder Fast Company(USA). Manche Story ließe sich gut teilen.

© SZ v. 30.1.2004 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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