Girokonten:Wann ein Wechsel lohnt

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Obwohl immer mehr Banken und Sparkassen kostenlose Girokonten anbieten, scheuen viele Kunden den Wechsel. Doch er lohnt sich. Finanztest zeigt den Weg zum kostenlosen Konto.

Überregional und ohne Bedingungen

Im besten Fall sind bei einem Bankwechsel bis zu 200 Euro Ersparnis drin. (Foto: Foto: dpa)

Als einzige Bank im Test bietet die Norisbank sowohl für Onlinekunden als auch für Filialkunden ein kostenloses Girokonto an. Zusätzliche Bedingungen wie Mindestumsatz oder monatlicher Gehaltseingang gibt es nicht. Noch besser: Kunden müssen auch für eine EC- und Kreditkarte keine Gebühren zahlen.

Für Filialkunden ist es daher das beste kostenlose Girokonto im Test. Das gilt für Kunden, die ihre Bankgeschäfte im Internet erledigen wollen aber nicht gleichermaßen. Denn die Norisbank bietet nur ein eingeschränkt sicheres Bankingverfahren für ihre Onlinekunden an. Dadurch haben es Betrüger möglicherweise unnötig leicht.

Monatlicher Geldeingang und weitere Anforderungen

Andere Banken knüpfen das kostenlose Girokonto weiterhin an bestimmte Bedingungen. Relativ geringe Anforderungen müssen Kunden bei der ING Diba und den Sparda-Banken erfüllen.

Bei letzteren kaufen Kunden einmalig einen Genossenschaftsanteil für 52 Euro. Das ist aber kein Nachteil, da die Banken eine Dividende zahlen. Kredit- und EC-Karten sind dafür meist kostenfrei. Die ING Diba führt die Girokonten nur für Onlinekunden kostenlos - immerhin ist sie eine Direktbank.

Etwas fordernder ist da schon die Hypovereinsbank. Sie verpflichtet ihre Kunden zum "Zwangssparen". Wer ein kostenloses Girokonto eröffnet, muss jeden Monat 25 Euro in einen Sparplan einzahlen. Dafür sind auch hier EC- und Kreditkarte kostenlos. Das zeigt: Vor einem Wechsel müssen sich Kunden umfassend informieren, ob und an welche Bedingungen die Banken ein kostenloses Konto binden. Das allein reicht für die geeignete Auswahl aber noch nicht aus.

Kostenlos Bargeld

Ebenso wichtig sind die Kosten für die Beschaffung von Bargeld. An Automaten der kontoführenden Bank ist das Geldabheben immer kostenfrei. Zudem haben sich Banken mit einem kleinen Automatennetz zu Verbünden zusammengetan, damit ihre Kunden mehr Möglichkeiten haben, kostenlos Geld abzuheben.

Doch außerhalb des Verbundes wird es teuer für Kunden. Im Schnitt kostet das "Fremdgehen" vier Euro pro Abhebung. Nach einem Wechsel kann das Netz an Bargeldautomaten kleiner sein als vorher. Wer dann oft bei fremden Geldinstituten Bares abhebt, büßt schnell die Ersparnis des kostenlosen Kontos ein.

Aufpassen müssen vor allem Kunden der im Testkompass aufgeführten DKB und SKB Bank: Wer hier - wie üblich mit der EC-Karte - Geld abhebt, zahlt jedes Mal zehn Euro. Denn bei dieser Bank müssen Kunden am Automaten die Kreditkarte verwenden. Das ist dann aber kostenlos - sogar weltweit.

Auf Dispozinsen achten

Kunden sollten darüber hinaus auch die Dispozinsen im Blick haben. Sie sind im Vergleich zur Untersuchung im vergangenen Jahr leicht gestiegen und liegen durchschnittlich bei 12,35 Prozent. Es geht aber auch preiswerter. Viele Banken im Testkompass bieten Dispozinsen von weniger als zehn Prozent. Das ist ein gutes Angebot.

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