Ghosn:Frankreich sucht Nachfolger

Vor dem Hintergrund der Inhaftierung von Carlos Ghosn in Japan hat Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire eine Nachfolge für den Auto-Manager bei Renault gefordert. "Wir möchten, dass der Aufsichtsrat eine neue nachhaltige Unternehmensführung für Renault bestimmt", sagte Le Maire am Mittwochabend dem Sender LCI. Es müsse eine neue Etappe geben, wenn Ghosn dauerhaft verhindert sei. Die Regierung wolle die Einberufung des Verwaltungsrates in dieser Sache in den nächsten Tagen. Der Staat ist bei Renault ein wichtiger Spieler, er hält 15 Prozent der Anteile. Ghosn ist bei Renault offiziell immer noch Konzernchef. Das operative Geschäft wird aber seit Längerem von seinem bisherigen Stellvertreter Thierry Bolloré geführt. Am Nachmittag hatte Regierungssprecher Benjamin Griveaux erklärt, dass die französische Regierung eine Delegation nach Tokio geschickt habe. Es gehe dort um die Zukunft der Allianz zwischen Renault und Nissan. Von der Stabilität dieser Allianz hingen allein in Frankreich Tausende Arbeitsplätze ab, sagte Griveaux. Ghosn sitzt seit rund zwei Monaten in Japan in Untersuchungshaft. Ihm wird unter anderem der Verstoß gegen Börsenauflagen vorgeworfen.

© SZ vom 17.01.2019 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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