Gewinnwarnung:Ryanair-Aktie bricht um 20 Prozent ein

Die irische Billigfluggesellschaft hat im dritten Quartal zwar deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Für das Gesamtjahr kündigte das Unternehmen aber überraschend einen Rückgang des Gewinns an. An der Börse London zeigten sich die Anleger geschockt.

Im dritten Quartal hatte Ryanair den Gewinn nach Steuern im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 47,5 Millionen Euro steigern können. Die Passagierzahlen seien in diesem Zeitraum sogar um 54 Prozent auf 6,1 Millionen gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Für das gesamte Geschäftsjahr rechnete Ryanair allerdings mit einem Gewinnrückgang um zehn Prozent auf 215 Millionen Euro.

An der Londoner Börse brach die Aktie am Vormittag um rund 20 Prozent ein. "Ryanair wird immer die günstigsten Tarife auf allen Märkten bieten", sagte der Chef der Fluggesellschaft Michael O'Leary zur zukünftigen Ausrichtung seines Unternehmens. Sie werde weiter wachsen und profitabel bleiben.

Unerlaubte Subventionen

Am Dienstag hatte Ryanair-Manager Jim Callaghan angekündigt, einen Teil der Staatshilfen für den Regionalflughafen Charleroi in der Nähe von Brüssel zurückzahlen zu müssen. Hintergrund sei eine anstehende Entscheidung der EU-Kommission, wonach diese Hilfen als unerlaubte Subventionen gewertet werden.

Callaghan zufolge werden die Zahlungen in Millionenhöhe liegen. Die Financial Times bezifferte den Betrag am Mittwoch mit 15 Millionen Euro.

Dies würde Ryanair hart treffen. Als Billigfluglinie ist Ryanair darauf ausgerichtet, Regionalflughäfen besonders gute Konditionen abzutrotzen. Sämtliche anderen Billigfluglinien seien ebenfalls von dieser Entscheidung betroffen, hieß es weiter.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: