Das Aderlass bei den US-Investmentbanken geht auch am Tag nach dem Kollaps von Lehman Brothers geht weiter. Jetzt trifft es die weltgrößte Investmentbank Goldman Sachs. Das Institut macht zwar keine Verluste, verdiente aber im dritten Quartal netto 845 Millionen Dollar und damit rund 70 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Ein Jahr zuvor hatte die Investmentbank mit 2,9 Milliarden Dollar noch einen mehr als dreimal so hohen Überschuss erzielt.
Der Umsatz gab um 51 Prozent auf 6,04 Milliarden Dollar nach, teilte Goldman Sachs mit.
Profit durch die Krise
Die Wall Street reagierte sofort auf diese Nachricht. Goldman-Aktien notierten im vorbörslichen Handel in New York nach Vorlage der Geschäftszahlen 4,43 Prozent im Minus. Die Papiere rutschten auf 129,50 US-Dollar bei einem Montags-Schlusskurs von 135,50 Dollar ab. In ersten Reaktionen zeigten sich die Händler enttäuscht. Analysten hatten im Schnitt mit einem leicht höheren Überschuss gerechnet.
Goldman Sachs kam bislang im Gegensatz zu seinen Rivalen vergleichsweise unbehelligt durch die Finanzkrise. Durch Spekulationen auf fallende Kurse konnte Goldman sogar zeitweise großen Profit aus der Krise schlagen.
Nach dem Kollaps von Lehman sowie den Notverkäufen von Merrill Lynch und Bear Stearns sind von den ehemals fünf großen US-Investmentbanken lediglich zwei übrig geblieben: Goldman Sachs und JP Morgan.