Geldspritze für LBBW:Die Spätzle-Connection

LBBW in Not: Fünf Milliarden Euro braucht die Landesbank - und die bekommt sie von ihren Eignern, nicht vom Bund.

Dagmar Deckstein

Diese Zeiten verrückt zu nennen, wäre geradezu eine Untertreibung. Vor wenigen Wochen noch hatte es die Landesbank Baden-Württemberg weit von sich gewiesen, den staatlichen Rettungsschirm nötig zu haben. Dann wurde zwanglos geprüft, ob vielleicht doch Staatsgelder gefällig wären, um nicht hinter die Konkurrenten mit staatlich aufgefrischtem Eigenkapital zurückzufallen.

Landesbank Baden-Württemberg: Das Institut braucht eine Geldspritze in Höhe von fünf Milliarden Euro. (Foto: Foto: AP)

Jetzt sind es sage und schreibe fünf Milliarden Euro, die die Eigentümer für die angeblich bärenstarke LBBW einsammeln müssen, vor der plötzlich ein Verlustloch von zwei Milliarden Euro klafft. Der Lack ist erst mal ab von der Landesbank. Dass die "Spätzle-Connection" in Stuttgart darauf erpicht war, eine Lösung zu finden, ohne dass der Bund auch noch ins LBBW-Geschäft mit hineinredet, zeigt, in welch polit-ökonomischem Interessenverhau Landesbanken überhaupt nur agieren können.

Der Rolle des Bundesfinanzministers stehen in diesem Fall die Sparkassen in nichts nach, die der LBBW auch kräftig die Daumenschrauben ansetzen. Sie bestehen unter anderem auf rasche Fusionsgespräche mit der BayernLB. Da könnte sich schon das nächste Debakel anbahnen: Wenn sich zwei Banken mit Kapital- und Liquiditätsproblemen zusammentun, kommt eine Bank mit noch größeren Problemen dabei heraus.

© SZ vom 22.11.2008/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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