Fußball:Londoner Aktienmarkt verliert seinen Farbtupfer

Nach der Übernahme durch den US-Investor Malcom Glazer ist das Börsenabenteuer für den britischen Fußballclub Manchester United nach 14 Jahren beendet.

Glazer ließ die Aktien von Manchester am Mittwochabend aus dem Handel in London nehmen. Dadurch könne die verbliebenen Anteilseigner ihre Papiere nur noch im Freiverkehr verkaufen. Glazer hatte in den vergangenen Monaten konsequent die Übernahme von "ManU" vorangetrieben. Er dürfte inzwischen fast 100 Prozent an dem Traditionsclub halten.

Der genaue Anteil des US-Geschäftsmanns wird am Montag bekannt gegeben, wenn sein Kaufangebot an die Aktionäre endet. Ab einer Schwelle von 97,6 Prozent könnte Glazer die verbliebenen Aktionäre zwingen, ihre Anteile an ihn zu verkaufen.

Offenbar massive Preiserhöhung geplant

Die "feindliche" Übernahme durch den 76-Jährigen Glazer war bei Fans auf heftigen Widerstand gestoßen. Sie fürchten, dass Glazer, einer der 250 reichsten US-Bürger und Eigner des US-Footballclubs Tampa Bay Buccaneers, nur auf einen schnellen Gewinn aus ist und keinerlei emotionalen Bezug zu dem hochprofitablen Club hat.

Jüngste Informationen aus der britischen Presse schienen dies aus Sicht der Fans zu bestätigen. Die Times hatte berichtet, Glazer wolle die Eintrittspreise für die Spiele von Manchester United bis 2010 um 54 Prozent erhöhen.

Damit solle der Gewinn des Clubs in den kommenden fünf Jahren um 52 Prozent auf 246 Millionen Pfund (366 Millionen Euro) pro Jahr gesteigert werden. Zuletzt erwirtschaftete ManU einen Jahresüberschuss von 161,5 Millionen Euro.

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