Fusion der Billigflieger:Tui und Lufthansa verbünden sich gegen Air Berlin

Um gegen Air Berlin bestehen zu können, wollen der Touristikkonzern Tui und die Lufthansa ihre Billigflug-Gesellschaften zusammenlegen.

Tui und Lufthansa wollen ihre Fluggesellschaften Germanwings und Tuifly verschmelzen. Nach monatelangen internen Vorgesprächen kündigte die Tui-Touristiktochter Tui Travel am Dienstag in London offizielle Verhandlungen mit Lufthansa an.

Tuiwings oder Germanyfly? Wie die gemeinsame Airline heißen wird, ist noch nicht bekannt. (Foto: Foto: dpa)

Eine Absichtserklärung sei bereits unterzeichnet worden. Ziel ist eine gemeinsame Fluggesellschaft, die auch ein Gegengewicht zu Air Berlin schaffen soll.

In die geplante Holding soll auch die Regionalfluggesellschaft Eurowings eingebunden werden, die Lufthansa und dem Unternehmer Albrecht Knauf gehört und die formell Eigentümer der Billigfluggesellschaft Germanwings ist, Die Gremien der Unternehmen und Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen. Zunächst soll eine genaue Unternehmensbewertung ("Due Diligence") erfolgen.

Höhere Einsparungen als geplant

Die erst im September vollzogene Fusion der Touristiksparte von Tui mit dem britischen Konkurrenten First Choice wird sich nach Einschätzung von Tui-Travel-Chef Peter Long besser bezahlt machen als erwartet.

Bis 2010 sollen dadurch 150 Millionen Pfund Sterling jährlich gespart werden, 50 Millionen mehr als bislang prognostiziert.

Durch Synergien, Veränderungen im klassischen Reisegeschäft und den Ausbau des gewinnträchtigen Geschäfts mit Spezialreisen sei mit einer deutlichen Verbesserung der operativen Rendite zu rechnen.

Allerdings fallen auch die Kosten für den Umbau des Konzerns nach der Fusion mit 180 Millionen Pfund um 50 Millionen höher aus als bislang erwartet. Die Buchungssituation bleibe vielversprechend, teilte das zu 51 Prozent zu Tui gehörende Unternehmen mit.

Die Buchungen für Sommer 2008 seien in Großbritannien um acht Prozent gestiegen, in Nordeuropa um zwölf Prozent, in Mitteleuropa einschließlich Deutschland um acht Prozent und in Westeuropa um neun Prozent.

© Reuters/woja/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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