Fuhrparks:Tank-Card inklusive

Lesezeit: 2 min

Wie Unternehmen mit einer Kombination aus Leasing und Flottenmanagement die Kosten drücken.

Norbert Hofmann

Auch wenn die Absatzzahlen der Automobilindustrie im vergangenen Jahr ins Stocken geraten sind: Das Geschäft mit der Vermietung und Betreuung von Fahrzeugen auf vier Rädern läuft auf vollen Touren.

Mit einem Anteil von knapp 55 Prozent steht das Autoleasing nach wie vor für das bedeutendste Segment der Leasingbranche. Und dabei wiederum erfreut sich die umfangreiche Servicepalette vor allem im Fuhrparkmanagement steigender Nachfrage.

Einen prozentual zweistelligen Zuwachs meldete im vergangenen Jahr beispielsweise die Deutsche Autoleasing, der größte herstellerunabhängige Anbieter in diesem Bereich. Auch Steffen Giebler, Geschäftsführer der zum General-Motors-Konzern gehörenden Gesellschaft Master Lease bestätigt: "Der Anteil der gewerblichen Leasingverträge, die Full-Service umfassen, ist in den vergangenen Jahren um mehr als 30 Prozent gestiegen."

Für das wachsende Interesse an der Kombination aus Leasing und Flottenmanagement gibt es gute Gründe. Eine zentrale Verwaltung durch die Leasingspezialisten kann einiges bieten: Zulassung, günstigen Versicherungsschutz, Wartung und Reparatur der Fahrzeuge, das Bereitstellen von Ersatzfahrzeugen, das Vermarkten der Automobile am Laufzeitende, das bargeldlose Versorgen mit Kraftstoffen per Tank-Card.

Das birgt Vorteile: "Das Unternehmen wird entlastet und kann sich auf das Kerngeschäft konzentrieren, gleichzeitig werden die Flottenkosten kalkulier- und budgetierbar", erklärt Master Lease-Geschäftsführer Giebler.

Darüber hinaus lässt sich mit einem effektiven externen Management erheblich Geld sparen; denn nicht der Anschaffungspreis, sondern Verwaltung und anderer Aufwand verursachen die meisten Kosten des Fuhrparks.

Zwar hat auch der Service der Leasinggesellschaften seinen Preis. Häufig aber ist eine zentrale Verwaltung durch die Leasinggesellschaft kostengünstiger als durch das Unternehmen selbst.

Indirekt profitieren von diesem Service auch andere Unternehmensbereiche wie Buchhaltung und Controlling. Zum Beispiel dann, wenn eine Firma bei ihrem externen Fuhrparkmanager alle für den Kraftstoffverbrauch relevanten Daten, zugeordnet nach Fahrzeugen und Kostenstellen, monatlich in kompakter Form abruft und sich so eine Fülle von Einzelbuchungen erspart.

"Wir haben den Anspruch, sämtliche Verwaltungstätigkeiten rund um den Fuhrpark zu vereinfachen und optimal in die Geschäftsabläufe des Gesamtunternehmens einzupassen", sagt Wolfram Uhlmann, Geschäftsführer der LHS Leasing- und Handelsgesellschaft Deutschland.

Je größer, desto rentabler

Die Vorteile eines zentralen Flottenmanagements kommen bei Unternehmen, die einen riesigen Fuhrpark betreiben, besonders zum Tragen. Sie können sich aber auch schon für kleinere Firmen mit einem Bestand ab 30 Fahrzeugen lohnen.

Die Vermieter helfen auch dabei, die Leasingverträge selbst optimal zu gestalten. Die Deutsche Auto-Leasing (DA) etwa informiert ihre Fuhrpark-Kunden neuerdings immer dann, wenn sich die Laufleistung eines bestimmten Fahrzeugs ändert. Der Hintergrund: Bei Kilometerverträgen richtet sich die Höhe der Leasingraten nach der vereinbarten Kilometerlaufleistung.

Hat das Fahrzeug längere Strecken als erwartet zurückgelegt, werden die zusätzlichen Kilometer am Ende der Laufzeit noch einmal extra in Rechnung gestellt. Durch das neue Frühwarnsystem können Unternehmer ihre Verträge jetzt im Bedarfsfall rechtzeitig an die neuen Rahmenbedingungen anpassen und so hohe Nachzahlungen vermeiden.

"Die Leasingnehmer achten gerade in schwierigen Zeiten auf Flexibilität und Transparenz", begründet DA-Geschäftsführer Michael Velte das starke Interesse seiner Kunden an dieser Option.

Von einem Mehr an Transparenz profitieren die Nutzer eines Flottenmanagements zudem aufgrund des professionellen Know-hows, das die externen Fuhrparkverwalter beispielsweise auch beim Prüfen von Werkstattrechnungen oder beim Steuern von Schadensprozessen einsetzen.

Das kann vom Betreuen am Unfallort bis zum Melden beim Versicherer und Durchführen der Fahrzeugreparatur reichen. Einer Analyse der LHS zufolge kann ein solches Schadensmanagement die Unfallkosten bis zu 20 Prozent reduzieren.

Welche einzelnen Leistungen ein Unternehmen beim Outsourcing der Fuhrparkverwaltung abruft, liegt in ihrem Ermessen. "Die gewünschten Dienstleistungen lassen sich nach Baukastenprinzip individuell zusammenstellen", sagt Vincent Rupied, Geschäftsführer der Arval Deutschland GmbH.

Sein Unternehmen, eine Tochter der französischen Bank BNP Paribas, trägt über ein weltweit einheitliches Reporting-System insbesondere den Bedürfnissen international agierender Firmen Rechnung. "Unser Wissen um die Marktgegebenheiten vor Ort spart den Firmen viel Zeit und administrativen Aufwand", ergänzt Rupied.

© SZ vom 23.2.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: