Französische Fluggesellschaft:Air France knickt vor Piloten ein

Kehrtwende bei der Air France: Um den Piloten-Streik zu beenden, verspricht die Fluggesellschaft, die umstrittene Expansion der Billigfluglinie Transavia aufzugeben. Schon jetzt dürfte der Streik Hunderte Millionen Euro gekostet haben.

  • Air France bietet den streikenden Piloten an, die Expansionspläne seiner Billigfluglinie zu streichen.
  • Die Piloten streiken seit anderthalb Wochen. Sie fürchten "Lohndumping" und fordern einheitliche Verträge für ihre Berufsgruppe.

Aus für Expansionspläne

Die französische Fluggesellschaft Air France will Pläne für die umstrittene Ausweitung ihrer Billigflug-Tochter Transavia aufgeben. Das kündigte der Chef der nach Lufthansa zweitgrößten europäischen Fluglinie, Alexandre de Juniac, am Mittwochabend nach Verhandlungen mit Gewerkschaften an.

"Dieser Vorschlag geht auf die Sorgen der Sozialpartner ein", hieß es in einer Erklärung des Managements. Unter diesen Bedingungen sollten die Piloten ihren Streik umgehend beenden, forderte Air France. Mit dem Vorschlag sei gewährleistet, dass es keine Verlagerungen gebe.

Teurer Streik

Transavia solle nun ein Projekt "Made in France" bleiben, um der Konkurrenz auf dem schnell wachsenden Markt der Billiganbieter zu begegnen. Angesichts der geplanten Expansion der Billigfluglinie hatten die Air-France-Piloten "Lohndumping" befürchtet und unter anderem einheitliche Verträge für ihre Berufsgruppe gefordert

Seit zehn Tagen haben Piloten der Gesellschaft wegen der Transavia-Pläne etwa die Hälfte der täglichen Flüge mit einem Streik verhindert. Bis zum Freitag sind noch Ausstände angekündigt. Es wäre der längste Streik in der Geschichte der nach der Lufthansa zweitgrößten europäischen Fluggesellschaft. Die Arbeitsniederlegungen kosten das Unternehmen nach eigener Darstellung bis zu 20 Millionen Euro am Tag.

© SZ.de/dpa/Reuters/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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