Forderung der Umwelthilfe:Pfandsystem für Batterien

Gerätebatterien werden oft falsch und sogar gefährlich entsorgt. Die Deutsche Umwelthilfe, abgekürzt DUH, fordert deswegen ein bundesweites Pfandsystem für die kleine Energiespeicher. Außerdem müssten die gesetzlichen Sammelquoten stark steigen. Die Batterien müssten leichter austauschbar sein und Verbraucher müssten besser informiert werden, teilte die Umweltschutzorganisation am Dienstag mit.

"Mehr als jede zweite Altbatterie - ob lose oder fest verbaut - in Smartphones, Spielzeug und anderen Elektrogeräten wird illegal entsorgt, zum Beispiel über den Restmüll", sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. "Die sich in letzter Zeit häufenden Brandfälle durch Lithium-Ionen-Batterien zeigen, dass deren korrekte Sammlung dringend verbessert werden muss." Anlass ist eine geplante Novelle des Batteriegesetzes im Bundesumweltministerium, die aus Sicht der DUH mehr Wert auf Ökologie legen sollte. Es geht vor allem um das gemeinsame Rücknahmesystem GRS, das viele von kleinen Sammelkästen für alte Batterien in Supermärkten kennen. Daneben gibt es auch sogenannte herstellereigene Rücknahmesysteme. Ähnlich wie bei Verpackungsmüll müssen die Hersteller sich finanziell an der Entsorgung beteiligen.

Die Umwelthilfe verlangt nun, im Zuge der Novelle die gesetzliche Sammelquote für Batterien - also denjenigen Anteil, den die Systeme einsammeln müssen - von 45 Prozent auf 65 Prozent im Jahr 2020 und sogar 85 Prozent ab 2022 zu erhöhen. An einem Pfandsystem führe außerdem kein Weg vorbei. Geplante Anreize, Batterien ökologischer zu machen, hält die DUH für unzureichend. Die Rücknahmesysteme sollen Stand jetzt ihre Gebühren so staffeln, dass es sich für Hersteller lohnt, Schadstoffe zu minimieren und Recycling-Material zu verwenden. Auch Lebensdauer und Recyclingfähigkeit sollen demnach eine Rolle spielen.

© SZ vom 17.07.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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