Folgen der Wirtschaftskrise:4,6 Millionen Arbeitslose 2010

Wirtschaftsminister Guttenberg rechnet mit steigenden Arbeitslosenzahlen. Er erwartet aber für 2010 auch ein "erstes, schüchternes Wachstum".

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg rechnet mit deutlich mehr Arbeitslosen. Nach einem schwierigen Jahr 2009 werde es 2010 in der deutschen Wirtschaft "wieder ein erstes, schüchternes Wachstum" geben, sagte der CSU-Politiker der Neuen Presse

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg: "Die Arbeitslosigkeit wird wieder auf rund 4,6 Millionen ansteigen". (Foto: Foto: AP)

"Ich rechne mit 0,5 Prozent. Die Arbeitslosigkeit wird allerdings wieder auf rund 4,6 Millionen ansteigen". Im Mai waren 3,46 Millionen Arbeitslose registriert worden, Experten erwarten aber, dass die Erwerbslosigkeit in diesem Herbst deutlich zunimmt. Die höchste Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik wurde im Februar 2005 mit knapp 5,3 Millionen Erwerbslosen verzeichnet.

Entlastungen für die Bürger sind Guttenberg zufolge angesichts der Krise nicht abzusehen. "Das genaue Volumen und der genaue Zeitpunkt für eine Entlastung lässt sich jetzt nicht voraussagen. Es gibt Spielräume bei der kalten Progression. Aber für gewaltige Entlastungen sehe ich zunächst keinen Spielraum", sagte er dem Blatt.

Seiner Einschätzung zufolge wird die Krise in einigen Wirtschaftsbereichen zu weiteren Konsolidierungen führen, "wobei etwaige Insolvenzen nicht zwingend mit Pleiten gleichzusetzen sind". Eine flächendeckende Kreditklemme sei zwar nicht zu befürchten, jedoch eine "Liquiditätsklemme" bei Unternehmen.

"Kleine und mittelständische, insbesondere eigenkapitalschwache Betriebe sind hier bereits betroffen", fügte der Minister hinzu. Die Entwicklung der Bad-Bank-Modelle sei in diesem Zusammenhang "ein wichtiges Signal" gewesen, um "wieder Sicherheit bei den Banken zu schaffen".

© sueddeutsche.de/Reuters/segi/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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