Firmenverlagerung ins Ausland:Deutschland, ade!

Jedes fünfte größere Unternehmen verlagert ins Ausland - dadurch gingen in den vergangenen Jahren 188.000 Arbeitsplätze verloren. Gleichzeitig entstanden aber auch neue Jobs in Deutschland.

Fast ein Fünftel der größeren deutschen Unternehmen hat in den vergangenen Jahren einen Teil seiner Arbeitsplätze ins Ausland verlagert oder plant dies. 14 Prozent der Firmen mit 100 und mehr Mitarbeitern hätten diesen Schritt in den Jahren 2000 bis 2006 bereits unternommen, vier Prozent wollten bis 2009 Arbeit ins Ausland verlagern, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Viele Firmen hatten dabei nicht nur ein Verlagerungsziel.

Firmenverlagerung ins Ausland: Das Ziel waren in rund 60 Prozent der Fälle die neuen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. (Foto: Foto: AP)

In rund 60 Prozent der Fälle waren die neuen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union das Ziel, 36 Prozent der Unternehmen verlagerten Arbeitsplätze nach China. 30 Prozent der Firmen verlagerten einen Teil ihrer Aktivitäten in die 15 alten EU-Staaten.

Am meisten verlagerte dabei die Industrie Arbeitsplätze ins Ausland. In diesem Sektor waren es rund 26 Prozent aller Unternehmen, im Hochtechnologiebereich der Industrie sogar 33 Prozent. In der übrigen Wirtschaft waren es deutlich weniger Unternehmen: Hier wanderten nur neun Prozent der Unternehmen teils ins Ausland ab oder planen dies noch. Dabei stechen allerdings wiederum die wissensintensiven Dienstleistungen wie etwa Unternehmensberatungen heraus: In diesem Sektor gingen 19 Prozent der Unternehmen zumindest teilweise ins Ausland.

Durch die Verlagerungen gingen zwischen 2001 und 2006 demnach 188.000 Stellen in Deutschland verloren. Gleichzeitig schufen die Unternehmen allerdings 105.000 neue Jobs an ihren alten Standorten in Deutschland.

Die Daten beruhen auf einer EU-weiten Umfrage unter rund 20.000 Unternehmen.

© sueddeutsche.de/AFP/sma/mah - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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