Finanzmärkte:Börsen in Asien legen wieder zu

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Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte haben am Dienstag nach den drastischen Verlusten vom Wochenstart wieder deutlich zugelegt.

In einem furiosen Kursfeuerwerk haben die Börsen in Asien am Dienstag die dramatischen Verluste des Vortages wettgemacht. Auch Dollar und Euro holten gegenüber dem Yen kräftig auf, was die Sorgen über eine Verteuerung der japanischen Exportprodukte linderte.

Fallende Kurse in Tokio: Der Nikkei erlebt in diesen Tagen eine Achterbahnfahrt. (Foto: Foto: Reuters)

Die Investoren gingen auf Schnäppchenjagd und stiegen vor allem bei den zuletzt stark verbilligten Aktien von Autobauern und Technologieunternehmen ein.

In Tokio kletterte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index in einer Schlussrally um 6,41 Prozent auf 7621 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um gut fünf Prozent auf 784 Zähler. Die Börse in Seoul legte um knapp 5,6 Prozent zu, der Hang-Seng-Index in Hongkong tendierte gegen Ende des Handelstages bei zehn Prozent im Plus.

Der Preis für US-Leichtöl zog gleichfalls an und erholte sich von seinem Tagestief von 61,75 Dollar je Barrel im US-Handel. Er hat sich in Erwartung einer deutlichen Konjunkturschwäche seit Juli mehr als halbiert. "Eine wachsende Zahl von Investoren fängt an, die japanischen Aktien für ziemlich billig zu halten", sagte ein Börsenhändler.

"Die Handelszahlen gehen hoch." Allein am Vormittag wechselten 1,26 Milliarden Aktien den Besitzer - in der vergangenen Woche waren es durchschnittlich rund 986,5 Millionen Anteilsscheine gewesen. Der Nikkei-Index hat seit Jahresbeginn die Hälfte seines Wertes eingebüßt. Zum Wochenauftakt stürzte er um mehr als sieben Prozent auf den Stand des Jahres 1982 ab.

Tagesgewinner Honda

Zu den Tagesgewinnern zählten Aktien des Autoherstellers Honda, der nach Börsenschluss einen Gewinneinbruch im ersten Halbjahr vorlegte, seine Jahresprognose aber nur leicht zurückschraubte. Honda-Anteile verteuerten sich um 14 Prozent, die Aktien der Konkurrenten Toyota und Nissan um knapp acht und fünf Prozent. Der Kurs der Elektronikanbieter Panasonic- und Sanyo schnellte um zwölf und knapp 23 Prozent in die Höhe, Sony-Anteile verteuerten sich um 9,6 Prozent.

Die Banken profitierten nicht von dem Aufschwung: Aktien des größten Finanzinstituts Mitsubishi UFJ Financial verloren am Tag nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung um rund neun Milliarden Euro erneut 5,5 Prozent. Die Anteilsscheine der Nummer zwei und drei der Branche, Mizuho und Sumitomo Mitsui Financial, gingen mit einem Abschlag von 6,5 und 13 Prozent aus dem Handel.

Das von der Regierung am Montag angekündigte Maßnahmenbündel habe keine Wirkung gezeigt, meinten Händler. "Das war besser als nichts, aber die Maßnahmen sind kurzfristig angelegt und es fehlt dabei jede Idee, wohin die Regierung die Wirtschaft mittel- bis langfristig führen will", sagte Takahiko Murai von Nozomi Securities.

Der Aufwind am Aktienmarkt stoppt auch den Anstieg der japanischen Währung, die zum Dollar fast zwei Prozent auf 94,50 Yen verlor. Auch zum Euro gab der Yen nach. Die Gemeinschaftswährung weitete ihre Gewinne um mehr als vier Prozent auf rund 120 Yen aus. Am Vortag hatten die sieben führenden Industriestaaten ihre Bereitschaft signalisiert, am Devisenmarkt einzugreifen, um den Höhenflug des Yen zu beenden.

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