Finanzlücke:Wieder eine Nullrunde für die Rentner

Die Rentenzahlungen werden auch 2005 nicht höher ausfallen als in diesem Jahr. Zudem könnten die Beiträge weiter steigen.

Die knapp 20 Millionen Rentner in Deutschland werden sich aller Voraussicht nach auch im kommenden Jahr mit einer Nullrunde begnügen müssen.

Auch 2005 werden die Auszahlungen an die Rentner nicht höher ausfallen als in diesem Jahr. (Foto: Foto: ddp)

Wegen der geringen Lohnsteigerungen in diesem Jahr und der Wirkung der neuen Rentenformel werde es "nur eine Nullanpassung geben können", sagte der Vorstandschef des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR), Alexander Gunkel, am Donnerstag in Kassel.

Allein durch die gesetzliche Sicherungsklausel werde eine "Minusanpassung" verhindert.

Auch die Beiträge sind nicht sicher

Zudem warne Schätzerkreis der Rentenversicherung vor erheblichen Risiken für die Rentenfinanzen, berichtet das Handelsblatt. Die Festlegung der Bundesregierung, den Beitragssatz im kommenden Jahr bei 19,5 Prozent zu belassen, beruhe auf "optimistischen Annahmen".

Weiter zitierte das Blatt Teilnehmerkreise mit den Worten, sollte die Konjunktur schlechter laufen als unterstellt, müsse der Beitrag 2006 angehoben werden. Die neuerliche Nullrunde muss von der Regierung nicht verordnet werden. Sie ergibt sich aus der neuen Rentenformel.

Die "eiserne Reserve" schrumpft

Trotz Nullrunde bleibt die Lage der Rentenkassen prekär: Bei Eintreten der Wachstumsprognose der Regierung würde die "eiserne Reserve" der Kassen laut Schätzerkreis Ende 2005 auf den Mindestwert von 20 Prozent einer Monatsausgabe fallen.

Dabei sind aber Risiken wie die Entwicklung des Bundeszuschusses und der Arbeitslosenbeiträge unberücksichtigt. Sinkt die Reserve weiter, muss der Beitrag angehoben werden.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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