Finanzen:Eichel kündigt Abgeltungssteuer an

Die Bundesbürger sollen nach dem Willen von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) künftig auf alle Kapitalerträge eine 25-prozentige Abgeltungssteuer zahlen.

"Wir machen keine reine Zinsabgeltungssteuer, sondern werden alle Kapitalerträge einbeziehen", sagte Eichel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Damit würden die Banken unter anderem auch von Dividenden in Zukunft pauschal 25 Prozent direkt an den Fiskus abführen.

Die Abgeltungssteuer werde sich nahtlos an die Steueramnestie anschließen, sagte Eichel dem Blatt. Dies werde die Bundesregierung im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat "in gebotener Weise deutlich machen".

Steueramnestie gescheitert

Die geplante Steueramnestie, von der sich die Bundesregierung vor allem die Rückkehr milliardenschwerer Schwarzgeldguthaben aus dem Ausland erhofft, war im unionsdominierten Bundesrat im September gescheitert.

Die Opposition fordert seit langem die zeitgleiche Einführung einer Abgeltungssteuer - mit dem Argument, dass mit der so genannten Brücke zur Steuerehrlichkeit allein niemand sein Geld zurückholen werde. Wird im Vermittlungsausschuss kein Kompromiss gefunden, kann der Bundesrat die Amnestie endgültig zu Fall bringen.

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