Finanzdienstleister MLP:Schroeder-Wildberg wird neuer Chef

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Der Aufsichtsrat sprach sich am Mittwoch für den 38-Jährigen aus. Schroeder-Wildberg wird zum Jahreswechsel auf Bernhard Termühlen folgen.

Der Aufsichtsrat des Heidelberger Unternehmens sprach sich am Mittwoch erwartungsgemäß einstimmig für den bisherigen Finanzchef aus. Der 38-Jährige wird zum Jahreswechsel der Nachfolger von Bernhard Termühlen.

Der formal noch amtierende Vorstandsvorsitzende hatte seinen Ausstieg aus dem auf Akademiker spezialisierten Unternehmen zum Jahresende angekündigt. Unter der Führung des 48-Jährigen war MLP in die schwerste Krise der 32-jährigen Unternehmensgeschichte geraten.

Exzellente Arbeit

MLP-Gründer und Aufsichtsratschef Manfred Lautenschläger begründete die Berufung von Schroeder-Wildberg mit seiner exzellenten Arbeit als Finanzvorstand seit seinem Amtsantritt vor rund zwölf Monaten.

Seit Oktober habe er zudem interimistisch das Unternehmen geleitet und dabei sowohl durch seine fachlichen Fähigkeiten als auch durch seine Persönlichkeit das Vertrauen der MLP-Berater und -Mitarbeiter erworben, betonte der Vorsitzende des Kontrollgremiums.

Lautenschläger hatte bereits nach dem angekündigten Rücktritt von Termühlen im Oktober den 38-Jährigen als heißen Kandidaten für das Amt als Vorstandschef bezeichnet. Schroeder-Wildberg war mit Beginn des Jahres vom Online-Broker Cortal-CONSORS nach Heidelberg gewechselt und zum ersten Finanzvorstand in der MLP-Geschichte geworden.

Nachfolge unklar

Ein neuer Finanzchef steht noch nicht fest. Der Nachfolger des studierten Betriebswirts soll aber nach Angaben von Lautenschläger von außen zu dem Finanzdienstleister geholt werden.

MLP war als einstiger Liebling der Börse nach Vorwürfen der Bilanzmanipulation und des Insiderhandels mit Ermittlungen der Mannheimer Staatsanwaltschaft aus dem DAX in den MDAX abgestiegen.

Rote Zahlen

Das seit 1988 an der Börse notierte Unternehmen rutschte tief in die roten Zahlen. In der Aufarbeitung der Unternehmenskrise hatte sich Schroeder-Wildberg bereits profiliert und galt seit längerem als Kronprinz von Termühlen.

MLP strebt für dieses Jahr einen Vorsteuergewinn von 65 Millionen Euro an. Bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das dritten Quartal war im November ein Anstieg des Vorsteuergewinns im Vergleich zum Vorjahr um 84 Prozent auf 14,1 Millionen Euro bekannt gegeben worden. Für die nächsten Monate wird mit einer zweistelligen Wachstumsrate gerechnet.

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