Wie der Pariser Verleih MK2 mitteilte, versendet er den US-Streifen "Elephant" von Gus Van Sant erstmals als "verderbliche" DVD an die rund 3300 Mitglieder der Académie des arts et techniques du cinéma.
Die Silberscheibe wird 48 Stunden nachdem sie aus ihrer Verpackung geholt wurde schlicht unleserlich. Dabei werde erstmals eine neue DVD-Schutztechnik des US-Herstellers Flexplay eingesetzt.
Kampf der Piraterie
MK2 zufolge läuft die Frist zum Anschauen der DVD, sobald die Verpackung geöffnet wird. Nach 48 Stunden an der frischen Luft wird die DVD schwarz und kann nicht mehr gelesen werden.
Das Unternehmen will sich damit am Kampf gegen Piraterie auf beiden Seiten des Atlantiks beteiligen. Die Oscar-Juroren in den USA erhielten inzwischen keine VHS-Videokassetten mehr, erinnerte MK2.
Regiepreis in Cannes
Das Doku-Drama "Elephant" um eine tödliche Schießerei an einer amerikanischen High School hatte bei den Filmfestspielen in Cannes im vergangenen Mai die Goldene Palme als bester Wettbewerbsbeitrag erhalten. Van Sant erhielt zudem den Regiepreis in Cannes.
Im kommenden Mai will MK2 den Film als Doppel-DVD in den Handel bringen. Die 29. César-Verleihung ist für 21. Februar 2004 in Paris geplant, die Nominierungen werden am 23. Januar bekannt.