Facebook-Account:Wie man die Datenflut eindämmt

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Standortangaben, verbundene Apps und persönliche Infos: Wer sein Facebook-Profil weiter nutzen, aber wenig Daten preisgeben will, kann die Einstellungen entsprechend ändern.

Von Marvin Strathmann, Hamburg

Das aktuelle Daten-Debakel um Facebook zeigt, wie schnell sensible Nutzerdaten bei Dritten landen, etwa bei der dubiosen Firma Cambridge Analytica. Aber Nutzer können einstellen, welche Informationen sie Facebook überlassen und was genau das Unternehmen damit anstellen darf. Allerdings versteckt Facebook nützliche Einstellungen hinter vielen Menüpunkten; oft sind sie an einem Desktop-Rechner besser zu erreichen, manchmal aber auch nur über die App einsehbar.

Aktuelle Informationen

Wo arbeitet ein Nutzer, wo wohnt er, wie heißen die Familienmitglieder? Viel Nutzer füttern Facebook freiwillig mit Daten, um besser gefunden zu werden oder um sich selbst darzustellen. Im Laufe der Zeit erhält das Netzwerk dadurch sehr viele Informationen, vor allem dann, wenn jedes Lebensereignis fein säuberlich auf Facebook protokolliert wird. Die Basisdaten können im eigenen Profil unter dem Reiter "Info" angepasst werden. Hier sollten Nutzer entscheiden, welche Daten sie preisgeben und wer diese Daten sehen darf. Sie sollten sich fragen: Sollte Facebook das wissen? Und wenn ja, wer soll noch darauf zugreifen dürfen? Jeder? Oder nur Facebook-Freunde?

Der Klarname

In den Nutzungsbedingungen legt das Netzwerk fest, dass Nutzer sich mit dem "echten Namen" anmelden sollten. Das darf Facebook nicht, entschied das Landgericht Berlin im Februar. Bevor Nutzer nun ihren Namen kreativ von Manfred in Mnfrd ändern oder gleich ein neues Fake-Profil erstellen, um Facebook eins auszuwischen, sollten sie beachten, dass beide Seiten Berufung eingelegt haben. Der Klarnamen-Streit bei Facebook wird also weitergehen und ein abschließendes Urteil steht noch aus. Bis dahin kann Facebook Accounts mit falschem Namen sperren. Auch wenn Facebook nicht jedes Pseudonym erkennt: Wer einen falschen Namen wählt, ist auf eigene Gefahr unterwegs.

Standortdaten

Wo hat sich ein Nutzer wann aufgehalten? Facebook weiß es vermutlich. Zunächst sollten Nutzer alle gespeicherten Orte löschen. Dazu gehen sie auf ihr eigenes Profil und wählen "Aktivitätenprotokoll anzeigen". Links im Menü sollten Nutzer auf "Mehr" klicken und anschließend den "Standort-Verlauf" auswählen. Anschließend können die Daten über das Feld "Standort-Verlauf löschen" oben rechts entfernt werden. In der Regel erhält Facebook den Standort über die Facebook-App auf dem Smartphone. So können Android-Nutzer die Ortung verhindern: Sie wählen das Menü mit den drei Strichen oben rechts aus und tippen dann auf "Kontoeinstellungen". Nun wählen sie "Ort" beziehungsweise "Standort" und können mit einem weiteren Tippen den Ortungsdienst für Facebook deaktivieren.

Verbundene Apps

Der Cambridge-Skandal begann mit der App "thisisyourdigitallife". 270 000 Facebook-Mitglieder gaben den Entwicklern Zugriff auf ihre Daten. Ein Wissenschaftler gab diese Daten unrechtmäßigerweise an Cambridge Analytica weiter. In den Einstellungen von Facebook können Nutzer kontrollieren, welche Apps Facebook-Daten abgreifen können. Wählen Sie dazu das Dreieck oben rechts in der Ecke aus und klicken Sie auf "Einstellungen", links im Reiter finden Sie die Option "Apps". Oben sind Dienste, die auf Ihre Facebook-Daten zugreifen können. Sie können Apps einzeln bearbeiten oder weiter unten die Option "Apps, Webseiten und Plugins" auswählen und allen Diensten den Datenhahn abdrehen. Zudem sollten Nutzer die Option "Von anderen Personen verwendete Apps" auswählen. Hier können Sie einstellen, welche Daten Facebook-Freunde an andere Apps weitergeben dürfen.

© SZ vom 23.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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