Eurofonds-Ranking:Die Sterne der Fonds

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Wie das Ranking Anlegern hilft, Risiko und Performance von Finanzanlagen zu beurteilen.

Seit 1999 veröffentlicht die Süddeutsche Zeitung zusammen mit fünf weiteren europäischen Tageszeitungen das Eurofonds-Ranking.

Nur Fonds, die über einen Zeitraum von drei Jahren jeweils die höchste Einjahresperformance aufweisen, erhalten beim APT-Rating die Bestnote (fünf Sterne). (Foto: Foto: dpa)

Die Besonderheit dieses Rankings ist nicht nur die Bewertung der Performance der europäischen Fonds, sondern auch die Berücksichtigung des Risikos, das die Fondsmanager eingehen, um eine bestimmte Rendite zu erwirtschaften. Seit dem vergangenen Jahr erscheint das Ranking in einer neuen, vereinfachten Form.

Neu ist vor allem das Bewertungssystem - das APT-Rating über drei Jahre. Zwar beurteilt APT Fonds auch weiterhin nach ihrer Einjahresperformance, aber nur die Fonds erhalten die Bestnote (fünf Sterne), die über einen Zeitraum von drei Jahren jeweils die höchste Einjahresperformance aufweisen.

Stetigkeit der Performance

"Somit erhalten nicht die Fondsmanager die besten Noten, die mit ihrer Anlagestrategie langfristig Recht hatten, sondern die, die in jedem einzelnen Jahr das künftige Marktgeschehen richtig antizipieren und somit für ihre Kunden positive Jahresrenditen erwirtschaftet haben", erklärt François Chauvet, Geschäftsführer von Aptimum Conseil (Paris), der Fondsanalysegesellschaft, die das Ranking erstellt. Eurofonds belohnt also die Stetigkeit der Performance der Fonds.

Darüber hinaus macht das APT-Modell - im Gegensatz zu traditionellen Rankings, die lediglich auf Vergleichen von Performances basieren, die in der Vergangenheit erzielt wurden - die verschiedenen Fondsprodukte über standardisierte Risikoannahmen auch vergleichbar. Für den Anleger wird die Entscheidungsfindung damit fundamental erleichtert.

Warum kommt dem Risiko eigentlich eine so große Bedeutung zu? Die Antwort auf diese Frage ist auf den ersten Blick trivial: Wertpapiertransaktionen sind stets Entscheidungen unter Unsicherheit.

Transaktionen objektivieren

Die Ertragskraft der Kapitalgesellschaften unterliegt über die Jahre zum Teil erheblichen Schwankungen. Sie hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, zum Beispiel von konjunkturellen, branchenbezogenen oder währungspolitischen Risiken.

Die Finanzmärkte bewerten die Risiken über den Preis. Wenn beispielsweise die Weltkonjunktur auf Talfahrt geht, antizipieren die Märkte die schlechteren Gewinnaussichten der Unternehmen mit sinkenden Aktienkursen.

Deshalb ist es wichtig, die risikobeeinflussenden Faktoren zu identifizieren. Wenn sich diese Faktoren nun mit einer Theorie einzelnen Papieren zuordnen und bewerten lassen, können Anleger ihre Wertpapiertransaktionen objektivieren.

Kursdaten von 30.000 Finanzanlagen

Die neue Version des APT-Fondsrankings analysiert insgesamt 50.000 Fondsprodukte aus ganz Europa. Die Bewertungsmethode geht auf die Arbitrage Pricing Theory (siehe APT-Lexikon) zurück, die der Nobelpreisträger Steve Ross entwickelt hat.

Der einstige Wirtschaftsprofessor hat unter Beweis gestellt, dass sich in einem effizienten Markt die Preise von Finanztiteln durch Arbitragegeschäfte der Akteure auf den Finanzmärkten einpendeln. Die Fondsanalysegesellschaft Aptimum Conseil entwickelte die Arbitrage-Pricing-Theory weiter, um diejenigen Faktoren, die die Preise von Aktien oder Anleihen bestimmen, zu berechnen.

Dafür sammelt Aptimum die Kursdaten von mehr als 30.000 Finanzanlagen auf jedem Finanzplatz der Welt und misst ihre Entwicklung über die Zeit hinweg. Dabei wird der Risikofaktor jeder Aktie, Anleihe oder jedes Aktienindices berücksichtigt.

Bei der Berechnung der Rendite von europäischen Fonds setzt Aptimum zwanzig Faktoren ein, um ihre Performance zu vergleichen. Schließlich wird die Performance eines jeden Fonds mit dem arithmetischen Mittel aller anderen Fondsrenditen verglichen, um sein Risiko zu ermitteln.

© SZ vom 15.3.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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