EU und China:Beim Handel hakt es noch

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China und die EU tun sich weiterhin schwer beim gemeinsamen Handel. Beim Gipfel zwischen der EU und China gab es klare Worte. Die Differenzen waren so groß, dass sie den Gipfel um mehrere Stunden in die Länge zogen.

Von Thomas Kirchner, Brüssel

China und die EU tun sich weiterhin schwer beim gemeinsamen Handel. "Wie alle guten Freunde mögen wir manchmal unsere Meinungsverschiedenheiten haben - und wir haben Meinungsverschiedenheiten -, aber ich glaube, dass Offenheit und Ehrlichkeit unsere Beziehungen stärker machen", sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Freitagmorgen auf einem Kongress in Brüssel zu Ministerpräsident Li Keqiang. Am Ende waren die Differenzen derart groß, dass sie den anschließenden EU-China-Gipfel um mehrere Stunden in die Länge zogen und sogar die allseits erwartete und längst vorbereitete gemeinsame Klima-Erklärung platzen ließen. Grund war ein Passus zum seit Monaten umstrittenen Status Chinas als Marktwirtschaft im Rahmen der Welthandels-Regeln. Das allerdings kam erst später heraus. Kein Wort dazu auf der Pressekonferenz. Vielmehr beruhigte Juncker: Lange Gipfel seien ein gutes Zeichen. Man wolle sich eben unbedingt einigen. Schon der Morgen hatte mit klaren Worten begonnen. Die EU sei Chinas größter Handelspartner, betonte Juncker, China der zweitgrößte der EU; täglich flössen Waren im Wert von 1,5 Milliarden Euro hin und her. Bei den Investitionen bestehe aber ein Ungleichgewicht. 2016 hätten chinesische Unternehmen fünf Mal so viel Geld für Akquisitionen in der EU ausgegeben als umgekehrt. Die Investitionen in der EU seien um 77 Prozent gestiegen, während sie in die andere Richtung um fast ein Viertel gefallen seien. "Das zeigt, wie schwierig es noch immer sein kann, mit China Geschäfte zu machen", sagte Juncker. Es müssten gleiche Bedingungen beim Schutz von Investitionen und dem Marktzugang herrschen.

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