Erste Forderung:IG Metall peilt Acht-Prozent-Marke an

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Im Oktober steht für die Metaller die nächste Tarifrunde an, schon jetzt werden Forderungen der IG-Metall laut. Um bis zu acht Prozent sollen die Löhne steigen.

Im Oktober beginnt die neue Tarifrunde der Metallindustrie - und bislang hat die IG Metall sich nicht klar dazu geäußert, mit welcher Forderung die Arbeitnehmer in die Verhandlungen gehen. Bis jetzt. Denn nun hat die nordrhein-westfälische IG Metall eine Zahl genannt - um bis zu acht Prozent sollen die Löhne steigen. Ihr Bezirksleiter Oliver Burkhard sagte der Bild-Zeitung: "Acht Prozent mehr für Dax-Vorstände - warum sollten wir nicht fordern dürfen, was andere sich längst genehmigt haben?"

Erstmals hat die IG Metall eine Zahl für die Tarifrunde im Oktober genannt. Um bis zu acht Prozent sollen die Löhne steigen. (Foto: Foto: AP)

Er präzisierte damit Aussagen der Gewerkschaftsspitze, wonach die neue Forderung über der des vergangenen Jahres liegen soll. 2007 hatte die IG Metall 6,5 Prozent mehr Lohn verlangt. Die Gewerkschaftsspitze will am 8. September eine Empfehlung für die nächste Tarifrunde für die 3,6 Millionen Beschäftigten der Branche abgeben.

Keine "Tarifrunde der Gefühle"

Die Arbeitgeber sind entsetzt. Martin Kannegiesser, der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, hat die IG Metall für die bevorstehende Tarifrunde zu Mäßigung aufgerufen. "Wir laufen in eine Abschwungphase hinein", sagte Kannegiesser der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Die Forderung müsste eigentlich niedriger sein als im vergangenen Jahr." Diese Tarifrunde dürfe nicht zu einer "Tarifrunde der Gefühle" werden. In der Metall- und Elektroindustrie habe es in den vergangenen Jahren nie einen Reallohnverlust gegeben.

Den Vorwurf der IG Metall, die Arbeitgeber redeten die wirtschaftliche Lage schlecht, wies Kannegiesser zurück.

In der Tarifrunde 2007/2008 hatte die IG Metall 6,5 Prozent mehr verlangt und Erhöhungen in zwei Stufen um 4,1 und 1,7 Prozent durchgesetzt. Die Europäische Zentralbank hat wegen der hohen Inflation erst am Dienstag wieder vor hohen Lohnforderungen gewarnt.

© sueddeutsche.de/dpa/AP/Reuters/tob/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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