Erleichterung:Bilfinger verkauft Sparte

Der krisengeplagte Konzern verschafft sich Luft mit dem Verkauf der Wassertechnologie an Chengdu Techcent aus China.

Der krisengeplagte Konzern Bilfinger verschafft sich Luft mit dem Verkauf einer Sparte. Das Geschäft mit Wassertechnologie werde für rund 200 Millionen Euro an die chinesische Firma Chengdu Techcent Environment verkauft, teilte das Bau- und Dienstleistungsunternehmen am Samstag mit. Vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden solle die Transaktion noch im ersten Quartal über die Bühne gehen. Chengdu sei seit vielen Jahren in der Wassertechnologie tätig. Wegen der Flaute im eigenen Land suchen chinesische Konzerne vermehrt Übernahmemöglichkeiten im Ausland. Bilfinger hatte erst im Januar überraschend mitgeteilt, den Verkauf zentraler Geschäftsbereiche zu prüfen. Demnach wird eine Trennung von der Sparte Bau- und Immobilienmanagement durchgespielt. Bereits bekannt war zu diesem Zeitpunkt, dass das Mannheimer Unternehmen nach Interessenten für die Wassertechnologie und das kriselnde Geschäft mit dem Bau und der Sanierung von Kraftwerken sucht. Branchenkenner vermuten, dass Hauptaktionär Cevian die treibende Kraft hinter der möglichen Zerschlagung ist, nachdem Bilfinger innerhalb eines Jahres sechs Gewinnwarnungen herausgab. Für 2015 rechnet Konzernchef Per Utnegaard mit einem Rekordverlust nach Steuern von über einer halben Milliarde Euro. Am Donnerstag will das Unternehmen seinen Geschäftsbericht veröffentlichen. Insider hatten lange den Finanzinvestor Triton als möglichen Käufer für die weltweit tätige Wassertechnologie-Sparte vermutet. Die Sparte mit Sitz im hessischen Aarbergen firmierte früher unter dem Namen Passavant-Geiger. Sie wurde durch den Zukauf von Diemme aus Italien 2011 und des US-Spezialfilterherstellers Johnson Screens 2013 vergrößert.

© SZ vom 08.02.2016 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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