Enttäuschte Zocker:PepsiCo will Danone nicht schlucken

Nach tagelangen Spekulationen über einen feindlichen Übernahmeversuch hat der US-Getränkegigant gegenüber der Pariser Finanzmarktaufsicht ein Interesse dementiert.

"PepsiCo bereitet keine Finanzoperation vor", sagte eine Sprecherin der Autorité des marchés financiers (AMF) unter Berufung auf Angaben des amerikanischen Unternehmens.

PepsiCo hatte bislang die Übernahmegerüchte nicht zurückgewiesen. Nach französischem Recht muss ein Konzern aber Übernahmepläne bestätigen, wenn über sie bereits am Markt offen spekuliert wird.

Ob PepsiCo den Kauf von Danone langfristig erwägt, bleibt ungewiss.

An der Pariser Börse stürzte die Danone-Aktie nach dem Dementi deutlich ab: Der Anteilsschein des Joghurtherstellers verlor acht Prozent und fiel auf 81,50 Euro.

Börsenaufsicht ermittelt

Nach der beispiellosen Mobilisierung der französischen Politik gegen die angebliche Übernahme hat sich inzwischen auch die Pariser Börsenaufsicht AMF eingeschaltet.

Sie vermutet, dass die Kaufgerüchte lanciert wurden, um trotz schlechter Finanzdaten den Aktienkurs in die Höhe zu treiben. Die AMF versucht in Vorermittlungen zu klären, wie es zu den Kaufgerüchten kam.

Der Kleinaktionärsverein ADAM vermutet ein Insiderdelikt, weil die Gerüchte die Aktie in einer Zeit um ein Viertel steigen ließen, in der das Unternehmen einen Gewinnrückgang melden musste. Zudem wirft ADAM den Politikern "Demagogie statt Pädagogik" in der Affäre vor.

Bis hin zu Präsident Jacques Chirac hatten sich Regierung, Opposition und Verbände für die Verteidigung von Danone gegen PepsiCo stark gemacht.

© sueddeutsche.de/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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